Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 369
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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einen schlechten Eindruck, denn man fühlt die Gehässigkeit und die
Absicht, für sich selbst Reklame zu schlagen, nur zu deutlich heraus
und wird verstimmt. Der größte Teil der Schrift handelt natürlich
von ihm selbst.

Andererseits muß man bekennen, daß die Experimente Margerys in
vieler Beziehung sehr verdächtig sind. Vor allem muß immer der Gatte
anwesend sein, und zwar als einer der Kontrolleure. Noch mehr: er
beansprucht einen bestimmten Sitzplatz, an der rechten Seite seiner
Frau. Die Photographien (Blitzlichtaufnahmen) dürfen nicht nach Gutdünken
der Prüfer aufgenommen werden, sondern nur dann, wenn es
Walter ausdrücklich anordnet. Das Teleplasma, welches man auf diesen
Bildern sieht, unterscheidet sich in vielem von demjenigen, welches
wir auf Grund der Forschungen anderer Experimentatoren gewöhnt sind.
Es sieht aus wie Innereien von Tieren — wie ein „Kalbsbeuschel", hat ein
Wiener Professor sehr richtig gesagt — und wir erfahren auch nicht,
wohin es nach der Aufnahme kommt. Ferner bemerkt man, daß Dr.
Grandon die Kontrolle äußerst nachlässig ausübt. Nicht seine Hand
ruht auf der des Mediums, sondern das Umgekehrte ist der Fall usw.

Seine Anhänger wenden ein, daß in dieser lässigen Kontrolle der
sicherste Beweis der Ehrlichkeit liege, denn die Bilder werden doch auf
Kommando von Walter gemacht, so daß Grandon, wenn er schwindeln
und auf der Photographie einen guten Eindruck machen wollte, genug
Gelegenheit hätte, seine Frau recht fest anzufassen. Welcher gut beschäftigte
Arzt würde sich sonst derart beschimpfen lassen, würde sich
solchen Aufregungen aussetzen und dafür nicht einmal eine Geldentschädigung
verlangen?

Das entspricht gesunder Logik. Daher gewinnt die Hypothese des
Wiener Universitätsprofessors Dr. Hans Thirring, welcher damit freilich
nichts Bestimmtes aussprechen will (denn „von der Parteien Gunst
und Haß verwirrt, schwankt Margerys Charakterbild noch in der Geschichte
"), an Bedeutung, daß Dr. Grandon in Wahrheit ein fürchterlicher
Gegner der Parapsychologie sei und derselben einen tötlichen
Streich versetzen wolle. Es sei — rein akademisch genommen — nicht ausgeschlossen
, daß er eine Zeit hindurch die Forscher zum Besten halten
wolle, um dann sein wahres Gesicht zu zeigen und der Welt zuzurufen:
„So leicht vermag man die Okkultisten zu täuschen".

Frappante Fälle von Hellsehen.

Von G. K er kau.

Schon vor Jahren nahm ich, zusammen mit dem Grafen Josef
von Kronhelm (Gajaie, Podolien), des öfteren Gelegenheit über Hellseh-

Zentralblatt für Okkultismus. XX. Jahrgang 24


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