Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 390
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0394
390 —

sie aus dieser gefährlichen Lage zu befreien, da alle Augenblicke das
Einlaufen eines Zuges zu befürchten war. Trotz aller Anstrengungen
und trotz Herbeirufens anderer Bahnhofspassanten gelang dies nicht.
Dies mein Traum. Am darauffolgenden Morgen erhielt Frau V. von ihrer
verheirateten Schwester aus Karlsruhe die Drahtnachricht, daß ihr Mann,
der dort Eisenbahnbediensteter war, vom Zug tiberfahren und tödlich verletzt
worden sei. Aus dem Traumbuch des Artemidorus (V 50) sei folgender
Traum angeführt: Jemand, der im Auslande weilte, träumte, er wäre
nach Hause zurückgekehrt und da wäre die Gattin zu ihm getreten und
habe gesagt: „Die kleine Musa ist gestorben." Es langte ein Schreiben
von seiner Frau an, worin ihm mitgeteilt wurde, das jüngste seiner?
Kinder sei gestorben. Es war das nämlich ein holdes Kind, voll Liebreiz
wie die Muse. Lomer bemerkt übrigens (S. 57), daß solche telepathische
Träume sich vorzugsweise in den Morgenstunden einstellen, also zu der
Zeit, in welcher die Seele schon, nach den Alten (Ovid u. a.), höherer
Wahrnehmung zugänglich ist. Es ist nun richtig, daß sicher nicht alle
Ereignisse, die gerade zu diesen Stunden gemeldet werden, in dieser Zeit
vor sich gehen. L. nimmt daher entsprechend an, daß diese Eindrücke
schon in dem betr. Empfänger vorhanden sind, aber infolge des vorwiegenden
Oberbewußtseins ihm nicht bewußt werden — erst wenn dieses
zurückgetreten ist, kommen sie zum Vorschein und werden zu Boten
von Vorgängen, die wir sonst erst auf anderem Wege erfahren würden.

Wir befinden uns hier bereits außerhalb der Grenzen des mechanischkausalen
Zusammenhangs, den unsere Wissenschaft bisher ermittelt hat.
Nach dem, was bisher über zeitliches und räumliches Hellsehen gesagt
wurde, würde die Vermutung naheliegen, daß solche Wahrnehmungen auch
im Traumleben vorhanden sind. In letzterer Hinsicht handelt es sich z. B.
um Landschaften, die der Träumende schaut und deren Beschreibung mit
der von fernliegenden Gegenden zusammenfällt, von denen er angeblich im
Wachbewußtsein keine Ahnung hat. So erzählte mir die früher erwähnte
hellseherisch begabte Dame, daß sie einst im Traume genau ein Dorf
erblickte, das sich später als ein solches in der Lüneburger Heide erwies,
wohin sie zu Besuch kam. Hier liegt nur das Bedenken vor, ob nicht doch
vorher ähnliche Vorstellungen im Unterbewußtsein der betr. vorhanden
waren, die dann im Traume zur Geltung kamen. Anders sieht der Fall
aus, der Stekel (Die Sprache des Traumes) berichtet wurde (wdg. nach Dr.
Karl Vogl: Unsterblichkeit, S. 177): „Ich befand mich auf einer längeren
Eeise in Eußland. Ich lernte daselbst eine Dame kennen, in die ich mich
sofort verliebte. Sie war nicht sehr spröde und brach meine Abstinenz,
die schon zwei Monate gedauert hatte. Ich füge hinzu, daß ich aus Liebe
geheiratet habe, meine Frau noch immer liebe und ihr nie die Treue gebrochen
habe. Nach einigen Tagen erhalte ich einen Brief von meiner


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0394