Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 420
(PDF, 129 MB)
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geistige Reich zieht. Die Reinheit der Gedanken verklären ihm die geringste
Tat. Wo er mit Geistigem, mit Menschen, zusammentrifft, da
wirkt sein Geist heilend auf den gesamten Zustand des andern. Wer keine
Harmonie der Seele besitzt, der ist krank. Eine rfeine Seele ist kostbare*
als Edelstein, sie heilt so wunderbar, daß leichtfertige Menschen sie nie
begreifen können, obwohl sich solches manchmal vor ihren Augen, in ihrem
Beisein, vollzieht. Leider kommen Menschen mit solcher Fähigkeit so
selten vor, daß man sie als Wunder betrachten muß. Ein Beweis für das
unnatürliche Leben der Menschen.

Wahrträume.

Von Jos. Dürr.

Kaum den Knabenschuhen entwachsen, fing mein Inneres zu gähren
und brausen an. Ich sann und grübelte in einsamen Stunden über Welt-
und Lebensrätsel nach. Doch wohin ich auch spürte, wohin ich drang,
mehr und mehr machte ich mir die materialistische Weltanschauung zu
eigen. Die Religion ließ ich als unpraktische Theorie dahingestellt, und
wo auch nur vom Übersinnlichen die Rede war, lächelte ich spöttisch
darüber.

Fest war mein innerer Halt an meinem Weltbilde aber doch nicht.
Es konnte mich in Anbetracht der vielen Leiden und widrigen Verhältnisse
, die sich auch über die Kinder jähre hinaus noch an mich klammerten,
nicht voll befriedigen. Eine unerklärbare innere Leere, das Fehlen einer
festen Stütze, welche der Religiöse besitzt, machten mich unglücklich.
Ich hatte öfter sonderbare Träume, die sich auf die nächste Zukunft bezogen
und in Erfüllung gingen.

Mit dem Worte „Zufall", womit ich zunächst diese Erlebnisse abtat
, kam ich aber bald nicht mehr aus. Da spielte mir eines Tages der
„Zufall" eine Schrift über Wahrträume in die Hand. Diese verfehlte
ihren Eindruck auf mich nicht, denn nun, da ich sah., daß auch gebildete
Männer sich für die Tatsächlichkeit des Übersinnlichen offen bekannten,
faßte ich den Entschluß, diese Dinge selbst nachzuprüfen. Mein Eifer
wurde durch Erfüllung zweier Wahrträume, die ich gerade um diese Zeit
hatte, noch bestärkt. Für Politik und Krieg hatte ich fast gar kein
Interesse.

Eine Woche vor Ausbruch der Revolution (1918) hatte ich in zwei
aufeinanderfolgenden Nächten sehr eindrucksvolle Träume. Ich sah den
deutschen Kriegsschauplatz und auf diesem eine große Verwirrung unter
den Truppen. Es hatte den Anschein, als seien alle nicht mehr gewillt,
weiter zu kämpfen. Über diesen ersten Traum machte ich mir keine be-


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