Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 451
(PDF, 129 MB)
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fest." Das junge Mädchen sah mich lächelnd an und sagte: „Bis hierhin
war Ihre Vision richtig, aber jetzt — —Sie wagte nicht Ihren Satz
zu vollenden. „Wir haben wohl einen Esel, der nicht gerade gutmütig
ist, aber wild ist er nie!" Dann ging sie, aber als sie nach Hause kam,
fand sie einen Brief vor, in welchem man ihr die Tatsache des wild-
gewordenen Esels mitteilte.

Ich habe auch öfter das Gefühl, daß meine Seele einer photo-
graphischen Platte zu vergleichen sei, auf welcher sich zahllose Bilder
eindrücken und daß dieselben von Zeit zu Zeit wie durch ein Bad entwickelt
werden. Manchmal habe ich auch den Eindruck, daß alles, was
ich sehe und was sich auf die von mir studierte Persönlichkeit bezieht,
sich in meinem Innern befindet. Dann fühle ich mich betrübt, ganz dem
physischen oder moralischen Zustande der betreffenden Persönlichkeit entsprechend
. Andere Male fühle ich gerade das Gegenteil, als wenn meine
Seele, mein Gehirn, meine Empfindungskraft zu dem lebenden Zentrum
der betreffenden Persönlichkeit gewandert wäre, und es ist in ihr, in der
ich die Freuden und Leiden, ihr Wohlbefinden oder ihre Schmerzen
empfinde. Dies läßt mich zuweilen an die Worte von Madame de Sevigne
denken, welche ausrief: ,,0, meine Tochter, welche Schmerzen fühle ich in
Ihrer Brust!"

Ferner gibt es Fälle, in welchen ich das Empfinden habe, vergangene
oder kommende tragische Szenen mitzuerleben, und wieder andere,
in denen ich mich auf den Flügeln der supranormalen Vision in unsagbare
Entfernungen getragen fühle. Dann habe ich das Gefühl, sehr weit fortgewesen
zu sein, sei es auch nur für die Dauer weniger Sekunden.

Dies alles geht derart schnell, daß das Unterbewußtsein mich öfter
automatisch Worte sprechen läßt, die meine Intelligenz noch nicht erfaßt
hat, und mich schon Prophezeihungen aussprechen ließ, welche besser ungesagt
geblieben wären und die ich bedauerte, als ich sie mich sprechen
horte. Alles das ist keine leichte Arbeit, aber man darf dabei nicht an
sich selbst lenken. So habe ich den Mitmenschen meine Türen geöffnet
in der Hoffnung, der Menschheit damit einen Dienst erweisen zu können.

Das Wesen der Materie.

Von Max Zeiß.
Das Thema, das ich mir hier gestellt, ist von vornherein ein recht gewagtes
. Reicht es doch bis in die tiefsten Tiefen des Okkultismus hinein,
bis in jene Dämmerfernen, wo auch die exakte Forschung sich nur auf die
Logik und Erkenntnistheorie, abhebend und auslaufend von den Endfäden
konkreter Beweisführung, stützen kann und darf. Dieses zum Vorwort
und Geleit!

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