Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 477
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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zu sein. Am Tage des Selbstmordes des jugendlichen Spiritisten wurde ein Geigenvirtuose
und Musikpädagoge ins Irrenhaus eingeliefert, weil er wegen Beteiligung
an spiritistischen Sitzungen geisteskrank geworden ist. Im Zirkel des jungen.
Georg Nagy ereignete sich übrigens die Voraussage des Todes eines seiner Mitglieder
; drei Tage darnach ertrank auch wirklich der betreffende Knabe beim.
Baden in der Donau. An diese Tatsache knüpfte sich bald der Selbstmord des
Jungen. Es geschehen ja so viele Selbstmorde, aus den mannigfachsten Gründen.
Ihre erste Ursache ist schwer aufzuklären, weshalb man den Spiritismus als Faktor
bei Selbstmordanlässen kaum verdammen kann. Die Presse berichtet folgendes
über den Fall des anderen Budapester Spiritisten: Nicht weniger tragisch, wenn
auch ganz anderer Art, ist das Schicksal des Violinvirtuosen und Musikpädagogen
Kaiman Regenyi. Der 46jährige Künstler erfreute sich in Budapest eines guten
Rufes und war auch als Komponist bekannt. Als beliebter Pädagoge gründete4
er vor einiger Zeit eine Musikschule, die zu den bestbesuchten gehörte. Regenyi,
der seine Laufbahn als Juwelier begonnen und während des Krieges als Offizier
gedient hat, war Mitglied einer Anzahl spiritistischer Zirkel und betrachtete sich
als einen besonders begnadeten Adepten der Geheimwissenschaften. Im Felde
veranstaltete Regenyi mit Bewilligung der militärischen Vorgesetzten spiritistische
Seancen, an denen auch viele hohe Offiziere teilnahmen. In seinem Bekannten-5
kreis galt er als Sonderling. Sein Vermögen — er war am Ende des Krieges-
noch ein wohlhabender Mann -— widmete er zum großen Teil spiritistischen
Zwecken. In der letzten Zeit machten sich bei Regenyi Anzeichen von Geistesstörung
geltend. Er vernachlässigte seine Musikschule und legte seinen Zöglingen
gegenüber ein Benehmen zutage, das diese veranlaßte den Eltern zu erklären,
die Schule Regenyis nicht mehr besuchen zu können. Regenyi wurde bald
darauf in eine private Nervenheilanstalt übergeführt. Zu gleicher Zeit wurden
gegen ihn Anzeigen wegen Verführung von Kindern zur Unzucht erstattet. Regenyi
dürfte der Staatsanwaltschaft übergeben werden.

„Nirwana". Verein psychologischer Schriftsteller und Forscher, Schutzverband
österreichischer Okkultisten. „Nirwana4' wurde als Schutzverband österreichischer
Okkultisten unter Zahl 181933/9 vom Bundeskanzleramt (Inneres) anerkannt:
das Vereinsstatut wurde genehmigt, Die wichtigsten Änderungen im Statut waren:
Unterstützung bei Rechtsfragen und Vermittlung von Sachverständigen; Wahrung
der Freiheit der okkulten Forschung in Wissenschaft, Praxis und Literatur;
Bekämpfung von Mißständen in der Betätigung im Okkultismus und Literatur, wie
Bekämpfung unlauterer Elemente in dieser Hinsicht; Förderung und Verständigung
unter den Okkultisten

,.Nirwana" will: 1. der Charlatanerie entgegentreten; 2. dahin wirken,
daß bei behördlicher oder gerichtlicher Belangung Sachverständige zugezogen
werden. Spiritismus, Astro-, Chiro-, Graphologie, Psychologie, Magnetopathik,
Hellsehen, Telepathie, Hypnose, Autosuggestion, Magie, Mystik etc. sind Wissenszweige
, die zum Okkultismus gehören. Der gute Kern ist von den Schlacken zu
sondern; Unfug und gewisse Übelstände im Okkultismus sollen schwinden. Der
gute Wille und geeinigtes Vorgehen kann mit Leichtigkeit in diesen Dingen eine
Wandlung hervorrufen, wenn alle befähigten und reinlich denkenden Menschen,
die etwas vom Okkultismus wissen, sich der Sache anschließen. Durch die
Mitarbeit aller auf wissenschaftlicher Grundlage arbeitender Okkultisten wird
dieses Werk gefördert werden. Wer sich dieser idealen Aufgabe widmen will,
wende sich an uns.

„Nirwana". Verein psychologischer Schriftsteller und Forscher
Maria-Enzersdorf, Kirchengasse 6. / Wien 17, Kulmgasse 22.


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