Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 483
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0487
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Mittlerweile hatte du Potet das Studium der Medizin aufgegeben und
sich ganz der Praxis des Animalmagnetismus gewidmet. Bald trat er
als Lehrer auf und eröffnete im Jahre 1826 seinen ersten Kursus der
magnetischen Heilweise in Paris.

Im Monat November des folgenden Jahres gründete er gemeinschaftlich
mit Dr. Chapelain5) die Zeitschrift „Le Propagateur du magnetisme
animal, Journal destine k la publication des faits et des exp6riences etc."
Zufolge Zerwürfnisse zwischen den beiden Herausgebern erschien die
Monatsschrift nur in zwei Jahrgängen; den zweiten Jahrgang hat du
Potet allein redigiert und herausgegeben.

Die öffentlichen Vorlesungen über den Heilmagnetismus, die du Potet
im Athenee Central hielt, zogen zahlreiche Hörer an, und dieser große
Zulauf bewog ihn, ein größeres Lehrbuch herauszugeben. So erschien 1834
im Selbstverlag sein „Cours du magnetisme animal", der 1840 eine zweite
und 1856 eine dritte Auflage erlebte.

Durch seine Dozententätigkeit und seine ausgedehnte Heilpraxis mußte
du Potet mit der akademischen Ärzteschaft in Konflikt geraten. In
einem öffentlichen Vortrag, am 13. Februar 1835, rechnete er in temperamentvoller
Weise mit den Angriffen gegen den Magnetismus vonseiten
der Vertreter der klassischen Medizin ab. Diese Philippika erschien im
Buchhandel als „Discours sur le magnetisme animal prononce le 13 fevrier
1835 ä U Athenee Central" (Paris 1835). Auf diese Kampfansage antwortete
die medizinische Fakultät von Montpellier damit, daßi sie zwei
gerichtliche Verfahren gegen du Potet anstrengte. Die gerichtlichen Verfolgungen
bilden gewissermaßen eine stehende Rubrik in der Biographie
eines jeden Heilmagnetiseurs von einiger Bedeutung. Du Potet reiste im
Jahre 1836 nach Montpellier, um auf dem wissenschaftlichen Kongreß,
der dort abgehalten wurde, sich gegen die persönlichen Anschuldigungen
sowie auch die Sache des Magnetismus zu verteidigen. Diese Episode hat
er in einer Broschüre veröffentlicht betitelt: ,,L' Universite de Montpellier
et le magnetisme animal, ou une verite nouvelle en presence de vieillea
erreurs" (Beziers 1836). Für die wissenschaftliche Anerkennung des
Heilmagnetismus unternahm du Potet verschiedene Propagandareisen. Er
hielt sich einige Zeit in England auf, wo er seine „Introduction to the
study of animal magnetism" (London 1838) herausgab. Später kam er
nach Reims, Bordeaux und Metz. Um diese Zeit entstand die Schrift
„Le magnetisme animal oppose ä la medecine, memoire pour servir
a l'histoire du magnetisme en France et en Angleterre" (Paris 1840).

Die rätselhaften Phänomene des Somnambulismus eröffneten du Potet

5) Dr. Chapelain ist der Verfasser des kuriosen Werkes „Les Mysteres de
THistoire r6vel£s par le magnetisme lucide." Paris 1853.

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