Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 511
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0515
— 511

mußte er mir seine Erlebnisse und Eindrücke schildern. Er erzählte,
unter {anderem, daß er die Ausdünstung der wilden Tiere und der dichtgezwängten
Menschen sehr unangenehm empfunden habe, er hätte dann seine
Nase in einen Strauß Nelken gesteckt. Ich fragte ihn, woher er diesen
hatte. So meinte er, im Gedränge sei er ihm von unbekannter Hand zugesteckt
worden. Er habe den Nelkenstrauß erst richtig beachtet, als ihn
die Ausdünstungen des Zirkus belästigten.

Zwischen dem hypnotischen und dem gewöhnlichen Schlafzustand
besteht ja kein wesentlicher Unterschied. In der Hypnose treten neben
den suggerierten Vorstellungen auch solche auf, welche durch Geruchs.-,
Gehörs- und Gefühlseindrücke hervorgerufen werden, es sei denn, daß
der Suggesteur das gesamte Vorstellungsleben des Mediums in seinen
Bann zwingt. Wenn also in der Hypnose das Empfindungsvermögen für
Reize nicht durch irgendeinen Umstand ausgeschaltet ist, so verarbeitet
das Unterbewußtsein diese wie im gewöhnlichen Schlafe zu eigenen oder
mit anderen Vorstellungen verwobenen Bildern.

Ein Medium hatte ich auf Wunsch ins Geisterreich geführt. Während
-seines Verzückungszustandes rieb ich meine Hände stark mit Schwefelblüte
ein und ließ es diesen Geruch einatmen. Nach den üblichen
Schilderungen der ätherischen Gefilde beschrieb das Medium einzelne
Geister. Einige davon hätten intensiven Schwefelgeruch um sich verbreitet.

Einem meiner Angehörigen gab ich unbemerkt einige Tropfen Lavendelauszug
während seines Schlafes ins Kopfkissen. Beim Frühstück
erzählte er ganz harmlos seine Träume in der verflossenen Nacht. Ihm
träumte unter anderem, er hätte beim Unkrautausziehen im Garten eine
meiner schönsten Lavendelpflanzen aus Versehen abgerissen. Wie sehr
ich an diesen Pflanzen hing, wußte er nur zu gut, und da ich ihre Bestandteile
zu verschiedenen Drogen und Essenzen benötige, war ihm dieses
Unglück sehr peinlich. Um mich nicht zu kränken, kaufte er für mich
beim Gärtner eine schöne Topf-Lavendelpflanze.

Mit Salbeidestillat machte ich bei einem anderen Angehörigen ebenfalls
einen Versuch, indem ich auch hier einige Tropfen ins Kopfkissen
spritzte. Als ich ihn am nächsten Morgen nach seinen Träumen befragte,
war ein solcher darunter, in welchem er aus unserem Garten Salbei-
blätter zu Salvenküchlein (beliebte Delikatesse in einigen Gegenden Württembergs
) pflückte.

Auch bei einem Freunde wandte ich ein ähnliches Verfahren an.
Da dieser einen sehr leichten Schlaf hatte und erwachte, sobald sich ihm
jemand näherte, mußte ich sehr vorsichtig zu Werke gehen. Mit einem
Zerstäuber verteilte ich 2 Meter von ihm entfernt einen Auszug aus
Edelwicken. Die Duftwelle war stark genug, um ihn bald zu erreichen
und eine Zeitlang anzuhalten. Unaufgefordert erzählte er mir morgens:


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0515