Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 545
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1926/0549
— 545 —

Ablenkung der Magnetnadel durch bisher unbekannte
Kräfte des menschlichen Organismus.

Von Dr. Gustav Zeller.

Die Ablenkung einer unter dem Glas eines Kompasses verschlossenen
Magnetnadel gelingt bekanntlich ohne direkte Berührung durch Annäherung
eines Magneten oder eines Stückes Eisen. Daß hierzu jedoch auch!
der menschliche Körper an sich fähig ist, war der Wissenschaft bisher
unbekannt, obwohl der Physiker und Philosoph Theodor Fechner 1867 mit
einer Sensitiven Beichenbachs, einer Frau Euf, und ebenso der Astrophysiker
Friedrich Zöllner mit Wilhelm Weber und Th. Fechner zusammen
1877 mit Hilfe des Mediums Henry Slade zahlreiche Ablenkungen der
Magnetnadel unter strengsten Bedingungen zustandegebracht haben1)
{siehe „Vierte Dimension und Okkultismus" von Friedrich Zöllner, Leipzig,
1922, S. 40 f., und Perty, „Der jetzige Spiritualismus", 1877, S. 1—3),
In gleicher Weise hat der Ingenieur Fritz Grunewald jahrelang in seinem
Laboratorium bei einem Medium die Ablenkung der Magnetnadel und den
durch die Induktionsspule hervorgerufenen ballistischen Ausschlag beobachtet
. Nun ist es mir gelungen, dieselben Erscheinungen, Ablenkung
der Magnetnadel und ballistischen Ausschlag, der sonst nur beim
Durchstoßen einer Induktionsspule durch den Magneten zu erzielen ist,
bei einem Harburger Medium, Frau S., unzweifelhaft festzustellen., Zwe|i
Physiker haben, beide unabhängig voneinander und zu getrennten Zeiten,
diese Beobachtungen bestätigt, u. a. auch die sonst nur bei einem Magneten
zu beobachtende Umlagerung >on Eisenfeilspänen unter dem Einfluß des
Körpers des Mediums. Beide fanden in der Mitte des Leibes (Nabelgegend
) einen magnetischen Nordpol und 10 Zentimeter rechts davon
einen magnetischen Südpol als stärkste magnetische Kraftzentren des
Mediums. Mit der Mitte des Körpers (schwächer auch schon mit der
Hand) bewegt das Medium die auf einem Tisch ruhende Magnetnadel des
Kompasses zum Teil so stark, daß die Nadel ganz im Kreis herumgedreht
wird, wie dies auch bei dem Medium Fechners der Fall war (siehe Perty
„Der jetzige Spiritualismus", S. 2). Wohl 50 mal im ganzen habe ich diese
Ablenkung unter Bedingungen, die Betrug oder Täuschung gänzlich ausschließen
, beobachtet. Dem Medium wurde ein starker Magnet unter das
Kleid gesteckt, ebenso anderen Anwesenden, aber dann war die Wirkung
eine gänzlich andere, unvergleichlich schwächere,. Auch nach Ablegung
des Korsetts war die Wirkung genau dieselbe wie vorher.

*) Auf eine Ablenkung der Magnetnadel durch eine Somnambule weist auch schon
Schopenhauer am Schluß seines „ Versuchs über Geistersehen und was damit zusammenhängt
" hin.

Zentralblatt für Okkultismus. XX. Jahrgang. 35


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