Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 546
(PDF, 129 MB)
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Die Nachprüfung der an dem Harburger Medium beobachteten Ablenkung
der Magnetnadel durch Universitätsgelehrte, die eine Prüfung
zugesagt haben, steht unmittelbar bevor. Warten wir deren Entscheidung
mit Ruhe ab.

Die Stigmatisation.

Von Fritz Langner.

Das Stigma (griech. Stich) ist ein ziemlich selten vorkommendes
okkultes Phänomen, das sich fast nur bei Heiligen zeigte. Wenige Fälle
von Malen oder Wundmalen sind bei Profanen beobachtet worden, welche
Stigmata dann immer unbedeutender Natur waren. Ursprünglich verstand
man unter Stigma das Brandmal, welches die Griechen und Eömer den Verbrechern
, namentlich diebischen, oder Sklaven in die Stirn zu ihrer Erkennung
für jedermann einbrannten, auch wurden Rekruten mit dem
Brandmal versehen, um Desertierungen zu verhindern. Im gewöhnlicheiii
Leben sind Male an den Händen oder anderen Körperteilen meist Vorzeichen
oder Erscheinungen, zusammenhängend mit wichtigen Ereignissen,,
Todesfällen etc. Es zeigen sich dann kleine Flecke oder intensive rote
Stellen auf der Haut, die bald wieder verschwinden oder auch längere
Zeit, selbst bis zum Lebensende, bleiben können. Bei einem Medium
beobachtete ich selbst einmal, wie es sich an einer nur für ihn sieht*
baren Flamme während der Sitzung verbrannte, so daß es heftig schrieb
danach zeigte sich an seiner Hand ein roter Fleck.

Bei den Heiligen führte die andauernde und intensive Betrachtung;
des Leidens Christi, meist auf ihren innigsten Wunsch, die Stigmatisation,
das Erscheinen der Wundmale Christi, herbei. Diese Stigmatisierungen
sind selbst in nicht ferner Zeit einwandfrei festgestellt. Selbst die
älteren Fälle sind meist so oft beobachtet, untersucht und beschrieben
worden, von einzelnen Personen wie von weltlichen und kirchlichen Behörden
, von Ärzten und Geistlichen, daß von Täuschungen (mit Ausnahme
einiger erwiesener Betrugsfälle) oder schlechter Beobachtung keine Rede
sein kann. Besonders neuere Fälle, z. B. die der Katharina Emmerich,
Maria von Morl, Louise Lateau, sind von zahlreichen Augenzeugen der
verschiedensten Lebensstellungen ausgiebig beobachtet und von ärztlicher,
theologischer und teilweise auch von behördlicher Seite auf das genaueste
untersucht worden. In manchen Fällen wurde die Stigmatisierte
von ihrem Hausarzt jahrlang beobachtet. Betrugsfälle wurden
meist sehr bald festgestellt und entlarvt. Besonderes Gewicht dürfte
noch auf die Vernehmungen von Hausgenossen Stigmatisierter gelegt
werden, z. B. auf die aus vielerlei Gründen (etwa Eifersucht) scharfen
Beobachtungen von Frauen.


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