Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
20.1926/27
Seite: 548
(PDF, 129 MB)
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einige, wie festgestellt wurde, gänzlich oder fast ganz. Auffallend war
bei vielen auch das wunderbare hellrote Leuchten der Wundmale und der
Wohlgeruch, der ihnen, namentlich zu Zeiten hoher geistiger Erregung,
entströmte. Wir sehen in der Stigmatisation eine ganz eigene und überaus
wunderbare okkulte Erscheinung, deren Erklärung wohl nicht leicht sein
dürfte. Wie andere Heilige hatten besonders die Stigmatisierten gewaltige
Kämpfe mit dämonischen Mächten zu bestehen. Sie wurden oft zu
Boden gerissen, durch Zuckungen und Krämpfe heftig gepeinigt und
durch Besessenheitszustände erschüttert, nachdem lange vorher ein verhaltener
stiEer Kampf in ihnen getobt hatte. Das Leben der Stigmatisierten
war das eines großen Märtyrers, eine unaufhörliche Kette von
Leiden, Kämpfen und geistigem Eingen. Sie blieben aber fast immer
Sieger. Selbst ihr Tod war oft sehr langsam und sie lebten fort in
einem kaum noch funktionsfähigen Körper. Wochen und Monate kämpften
sie mit dem Tode. Ihre Geduld und Langmut war in der'Segel grenzenlos.

Ferner zeigten sich bei ihnen Fähigkeiten der Prophetie, des Fernsehens
in Zeit und Kaum. Sie wußten die Gedanken und Absichten
anderer und nahm ihr Hellsehen besonders viel Bezug auf religiöse
Dinge. Sie unterschieden z. B. geweihtes von nicht geweihtem Wasser,
dasselbe von Gegenständen.

Die Stigmatisation trat in jedem Lebensalter, bei jedem Stande und
auch bei anderen Rassen auf. ßchon Kinder von 8 Jahren sowie
Greise wurden stigmatisiert. Gesunde, kranke, schwächliche oder kräftige
Personen, Jungfrauen, verheiratete Frauen, Witwen, junge Loute und
verheiratete Männer, in jedem Familienstande traten Stigmatisierte auf.
Die Mehrzahl der Stigmatisierten war in Italien zu finden, im allgemeinen
in südlichen Ländern, wo Phantasie und Empfindung stärker ausger
prägt sind, kein einziger Fall soll in nordischen Ländern vorgekommen
sein.

Zunächst seien einige der wenigen bekannt gewordenen Fälle von
Stigmata erwähnt, zufällige Erscheinungen, die nichts mit der Passionsgeschichte
und'den-.Erscheinungen der Heiligen gemein haben. Es sind
physische Materialisationen, gewöhnlich von der Bedeutung spontaner Ferngesichte
, Vorausahnungen etc.

Dem Journal „Le Siede" wurde berichtet, daß einem Tagelöhner Hoff
in der Kirche zu Willerwald, Bezirk Sarreguemines, Moseldepartement,
ein Geisteswesen die Hand auf sein Gebetbuch legte, in diesem eine
tiefe Brandspur hinterließ und ihn von da an lange Zeit beunruhigte. —
Cardanus berichtet in seiner von Naudaeau herausgegebenen Lebens
beschreibung S. 37, daß er in Pavia an der Wurzel seines rechten Goldfingers
ein blutiges Schwert gesehen, was ihn mit größtem Schrecken
erfüllte. Des Abends kam ein Bote mit der Nachricht, sein Sohn sei


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