Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 31
(PDF, 130 MB)
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offiziellen Medizin, wird auch heute noch das Kraut in Form des Bilsenöls
(leider recht häufig nur ein mit Chlorophyll grün gefärbtes Olivenöl
ohne Wirkung) zu Einreibungen gegen allerlei Schmerzen volkstümlich
benutzt, und Bilsensamenräucherungen sind gegen Zahnschmerzen nicht nur
beliebt, sondern auch recht wirksam.

Damit schließe ich meine Ausführungen über die kulturhistorischtheoretische
Seite des Bilsenkrautes. Ueber die praktische Seite, die physiologische
Wirkung des Krautes in dieser speziellen Richtung betreffend,
konnte ich — da noch mit eigenen Versuchen beschäftigt — nur Andeutungen
geben.

Telekinese und Sinnestäuschungen.

Von Paul Erttmann.

Von Zeit zu Zeit berichten die Zeitungen über seltsame Vorkommnisse,
die man gewöhnlich Spuk nennt, und stellen dann mit offensichtlicher Genugtuung
fest, daß bei näherer Prüfung durch Polizei und — wenn der
Spuk sich dann noch als renitent erweist — medizinische Sachverständige
die Spukerscheinungen entweder vollkommen verschwanden oder überhaupt
nur auf Sinnestäuschungen der Beteiligten beruhten, wenn nicht gar Betrug
vorlag. Sachverständige, die in solchen Dingen praktische Erfahrungen
haben, stürzen sich mit Eifer auf den interessanten Fall, aber
sie kommen in der Regel zu spät. Es bleiben meist nur noch Zeugenaussagen
nachzuprüfen, deren Wert die Sachverständigen je nach ihrer Einstellung
verschieden beurteilen. Im besten Falle bleibt die Sache „ungeklärt
". Sind aber, wie es häufig vorkommt, einwandfrei beobachtete
telekinetische Vorgänge — an diese Art Spuk denke ich hierbei — von
betrügerischen Manipulationen überdeckt, dann ist der ganze Fall erledigt.

Das zeigte sich' so recht bei dem „Spuk in der Augustenstraße" zu
München, wo ein junges, als psychopathisch angesehenes Dienstmädchen
die Anwohner eine Nacht über bis in die hellen Vormittagsstunden hinein
durch Erscheinungen in Schrecken hielt, für die sämtliche Zeugen, darunter
drei Polizeibeamte, zunächst keine natürliche Erklärung fanden. Gegenstände
verschiedenster Art bewegten sich, nach der ursprünglichen Ansicht
der Zeugen ohne natürliche Ursache, die Klingel schrillte ununterbrochen,
und von den mannigfachen seltsamen Spukerscheinungen, die, wie erwähnt,
bis in den klaren Tag hinein dauerten, überzeugten sich die an und für
sich doch recht kritisch veranlagten oben angeführten Hüter der Ordnung,
ohne von irgendeiner betrügerischen Handlung etwas zu merken. Die sehr
mangelhafte Beleuchtung des fraglichen Raumes in den Nachtstunden —
kein elektrisches oder Gaslicht! — erklärt ja manches; denn Geschwindigkeit
ist keine Hexerei, und Psychopathen machen sich gern wichtig. Am


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