Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 44
(PDF, 130 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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alten, seit dem Jahre 1898 schon verschütteten Stollen ging, dessen Silbergehalt
gleich Null gewesen, da regten sich die Schirmspeichen, zuckten merklich rechts,
der Geistliche wich einige Schritte seitlich ab.

Nicht orakelhaft verschleiert, sondern mit dem Brustton der Überzeugung gab
Abbe* Bouly kund, was seine Wünschelrute ihm verraten. „Keine zwei Meter tief
liegt hier eine starke Silberader/' Die bereitgehaltenen Arbeiter gruben, von
nervösen Zurufen gespornt, wühlten mit Hacke und Schaufel den Boden, links}
und rechts flog die Erde aus der Grube, bis metallisch-dumpfes Klingen verriet,
daß die Spitzen der Krampen auf Stein geraten waren. Binnen wenig Minuten war
ein breites Steinband bloßgelegt, das silbrig in der Sonne funkelte, das aussah wie
ein klares Bächlein, das lustig plätschernd seines Weges zieht. Eine reichlichen
Gewinn versprechende Silberader, einen Meter achtzig Zentimeter nur unter dem
Erdreich, war gefunden. Nun gab der Prediger, der nie noch in seinem Leben
in dieser Gegend gewesen, mit verblüffender Sicherheit die alten Stollenwege an,
betonend, daß diese nur schwache Silberadern tragen.

Die Proben auf das Exernpel zeigten, daß er sich nicht geirrt. Das kleine
Örtchen Goutelle wird aufblühen und gedeihen. Seit jener Zeit ist es dort wie
in einem Ameisenhaufen, fieberhaftes Schaffen überall. Die Bürger von Goutelle
haben Grund, ihm dankbar zu sein, dem Pfarrer Bouly aus Hardelot-Plage und
seinen beiden verrosteten Regenschirmdrähten.

Der französische Priester hat wrieder durch augenfällige Erfolge bewiesen,
daß es eine Wünschelrute gibt, die Gelehrten werden wieder und wieder nach]
diesem Geheimnis forschen, vielleicht entstehen neue Thesen, neuer Widerspruch,
neue Schlagworte. Und wir armen Menschenkinder werden wieder einmal fühlen,
müssen, daß es viel Unerforschliches gibt auf dieser Welt, werden wieder zu dem
traurigen Bewußtsein kommen, daß wir trotz aller großen Erfindungen, trotz aller
Errungenschaften menschlicher Weisheit nur eines mit voller Sicherheit wissen —
daß wir „nichts" wissen. (Mittagblatt Hornburg).

Das unheimliche Erlebnis des Dr. Goodfellow. Ein in Londoner medizinischen
Kreisen bekannter Bakteriologe, Dr. Goodfellow, ein Mann, der seiner eigenen Behauptung
zufolge allem Übersinnlichen ablehnend gegenüber steht, veröffentlicht
in einer englischen spiritistischen Zeitschrift das nachfolgende Erlebnis:

Als junger Student arbeitete er in einem Spital in Glasgow. In der Stadt
herrschte damals eine fürchterliche Pockenepidemie. Um einer Infektion vorzubeugen
, haben Ärzte und Assistenten des Krankenhauses eine Uniform getragen,
deren wesentlichster Bestandteil eine Maske war. Im Spital war auch ein Freund
Goodfellows, ein junger Mann namens Fairfax angestellt. Als Goodfellow Glasgow
verließ, gingen die Wege der beiden Freunde auseinander. Fairfax verblieb auch
weiter in England, während sein Freund nach Paris übersiedelte, um dort an der
Sorbonne zu studieren. Eine Zeit lang wechselten sie miteinander Briefe, dann
wurde die Korrespondenz immer seltener und schließlich dachte Goodfellow an
seinen Freund nicht mehr. Es vergingen vier Jahre, als an einem Abend, es war
im Februar, die Erinnerung an den vergessenen Freund durch ein unheimliches
Erlebnis wachgerufen wurde. Goodfellow kam nach einem Theaterbesuche kurz
vor Mitternacht nach Hause. Ermüdet begab er sich sofort zu Bett und wolltet
einschlafen. Plötzlich fiel sein Blick auf das Fenster, da wurde er im Mondschein
eine Gestalt gewahr, die bisher unbemerkt vor dem Fenster stand. Maßlos er*
schrocken, glaubte er in dem unheimlichen Gast Fairfax zu erkennen. Der Mann
trug nämlich eine Maske wie einst zur Zeit der Pockenepidemie im Spital zu


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