Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 65
(PDF, 130 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0069
— 65 —

Wir können allenfalls erwarten, daß die Geister der kürzlich Verstorbenen
gerade so gescheit oder beschränkt reden wie in der letzten
gesunden Zeit vor ihrem Tode. Das ist nun in der Tat fast überall da der
Fall, wo ihnen als Mittelperson ein Medium zur Verfügung steht, das
sich rein passiv verhält. Besonders wenn sich das Medium im Tieftrance
befindet und die Jenseitigen die ersten Schwierigkeiten überwunden
haben, die sich bieten, wenn sie die Hand des Mediums zum Schreiben oder
seine Sprechorgane zum Sprechen benutzen wollen, zeigen ihre Mitteilungen
sie auf der früheren geistigen Höhe, oft, wenn der Tod einige Jahre
zurückliegt, sogar milder, abgeklärter und weiser als bei Lebzeiten. Allerdings
gehört einiges dazu, daß befriedigende Resultate erzielt werden, vor
allem eine harmonische Einstellung der Sitzungsteilnehmer und eine gute
„Kontrolle". Diese wird von Jenseitigen in der Weise ausgeübt, daß sie
niedere Geister, die sonst die Mitteilungen stören würden, fernhalten.

Die Spiritisten haben diese Erfahrungen immer und immer wieder
gemacht und berücksichtigen sie. Animistische Gelehrte ignorieren sie in
einer manchmal unverständlichen Weise, stören durch Mißtrauen, durch
bei psychischen Testen überflüssige Maßnahmen zur Sicherung gegen Betrug
, durch Überheblichkeit gegenüber den jenseitigen Kontrollen und
dergl. mehr und glauben, Resultate, die unter nicht auf diese Weise
erschwerten Sitzungsbedingungen erhalten wurden, nicht zu berücksichtigen
zu brauchen.

Im Grunde sind sie selbst Schuld daran, wenn die Mitteilungen bei
Sitzungen in ihrer Gegenwart nicht einmal das bemängelte zu niedrige
Niveau üblicher spiritistischer Sitzungen haben.

Was verstehen nun diese <regner unter „Niveau"? Die Geister sollten
ihrer Meinung nach Mitteilungen machen 1. über neue Entdeckungen und
Erfindungen, die der Menschheit zugute kommen; 2. sollten sie, waren
sie Staatsmänner, über Politik, waren sie Wirtschaftsführer über Industrie
usw., waren sie Künstler über Kunst, und zwar im allgemeinen wie auch
über die Verhältnisse der Gegenwart so reden können, wie es ihrem
früheren Ueberblick entsprach. Sie sollten endlich 3. wichtige Aufschlüsse
über das Woher und Wohin des Menschen und das, was die Welt im Innersten
zusammenhält, geben.

Sind diese Forderungen berechtigt? Auf Erden sind wir gewohnt,
jeden in einem bestimmten Beruf tätig zu sehen. Wir erwarten keine Aufschlüsse
über Biologie von einem Juristen oder über technische Vervollkommnungen
von einem Diplomaten. Nun erlauben die veränderten Verhältnisse
des Jenseits zwar nicht, daß jeder seinen Beruf beibehält. Beschäftigung
auf dem irdischen verwandten Gebiet bietet sich anscheinend
nur z. B. den Lehrern, Erziehern, Seelsorgern und vielleicht auch Forschern
dar. Die übrigen müssen anderes tun als hier. Aber es wäre nach dem,

Zentralblatt für Okkultismus. XXI. Jahrgang. 5


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0069