Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 79
(PDF, 130 MB)
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Manuskripte werden sich wohl in dessen Nachlaß vorfinden und es
würden deren Drucklegung alle Okkultisten mit Freude begrüßen, besonders
, da manche Titel recht verheißungsvoll lauten, wie: Doctrines
des Rose-Croix — Pratiques des Rose-Croix — L'Horoscope
onomantique — Manuel du magnetiseur-guerisseur — Magnetisme humain
therapeutique — Expose critique de la Cabbale — u. v. a.

Bereits 1898 hatte Sedir in der von Papus herausgegebenen Zeitschrift
„l'Initiation" einen „Cours de mystique" veröffentlicht, der als
Vorzeichen für seine spätere Entwickelung zum Mystiker gedeutet werden
kann. Diese Evolution Sedirs war vielen seiner früheren Freunden unverständlich
und kam für sie völlig überraschend. Er brach plötzlich!
alle Beziehungen zu ihnen ab und ist aus ungefähr 20 Logen und
geheimen Brüderschaften ausgetreten. Besonders blieb ihnen die immer
deutlicher werdende Abneigung gegen den Magismus und die Lehren
des Okkultismus unbegreiflich. Und doch war Sedir von jeher immer
mehr ein spekulativer Geist, der sich auf das Innenleben konzentrierte
und den Phänomenen der Außenwelt wenig Beachtung schenkte. Wenngleich
die tiefere Ursache dieses Umschwunges in der psychischen Konstitution
Sedirs zu suchen ist, so bedurfte es zu seiner Verwirklichung
doch eines äußeren Anlasses, der ihn die Nichtigkeit aller äußeren Geheim1-
gesellschaften und ihres Einweihungszeremonials erkennen ließ. Er selbst
äußerte sich hierüber wie folgt: „Seit 1887 habe ich mich mit mancherlei
Studien beschäftigt. Ein unverdientes Glück brachte mich mit den Wortführern
der verschiedenen Traditionen zusammen. Aus Konvenienzrück-
sichten konnte ich nicht vor aller Welt Dinge erzählen, die unbekannte,
doch außergewöhnliche Männer als geheim zu halten erachteten.
* Rabbiner haben mir unbekannte Manuskripte geliehen, Alchemisten
haben mir Eintritt in ihre Laboratorien gewährt. Mit Souffis, Buddhisten
und Taoisten habe ich Nächte hindurch in dem Heiligtum ihrer
Götter verbracht. Ein Brahmane ließ mich das Buch sedner Mantrams
abschreiben und ein Yoghi erklärte mir das Geheimnis der Versenkung.
Aber eines Abends, nach einem gewissen Zusammentreffen,
erschien alles, was diese bewundernswerten Männer mich gelehrt hatten,
mir wie ein leichter Dunst, der des Abends von der erhitzten Erde
aufsteigt."

Von dieser unerschütterlichen Zuversicht, nunmehr die absolute Wahrheit
gefunden zu haben, ist S6dirs Wirken fortan getragen. Wo diese
unverfälschte und unübertroffene Wahrheit zu finden ist, erklärt er
mit folgenden Worten: „Das Dogma und die Liturgie unserer katholischen
Beligion sind der vollkommenste Ausdruck der integralen Wahrheit,
den es zur Zeit auf Erden gibt. Was die Theologen geschrieben haben,
ist nicht der zwanzigste Teil der Wahrheiten, die in diesen Formeln ent-


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