Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 89
(PDF, 130 MB)
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"Welt", sondern viel früher, ,,in einer Epoche, welche der Mitte des
ersten Jahrtausends näher steht als dem Ende, um das fünfte oder
spätestens das sechste Jahrhundert, muß das Christentum in Zentral- und
Südamerika Fuß gefaßt und seine erste Ausbreitung in Peru gefunden
haben", sagt Kaufmann. Und er fügt hinzu: „Schon der spanische Eroberer
f rüg nach dem Wieso und Woher der hohen Symbole der Christenheit
(im alten Amerika), die ihm (dortselbst) an Tempeln, an Altären, Bildwerken
begegneten, und er schrieb sie dem Missionskreise des Thomas-
Christentums zu. Es drängt sich der Gedanke an eine christliche Grundlage
auf, wenn man die Geschichte mexikanischer Kreuze verfolgt, derer
von Puebla, Guatulco und Tonala. Das Kreuz von Guatulco wurde von
Bischof Juan de Cervantes nach Oaxaca gebracht, das Holzkreuz von
Tonala kam in einer entlegenen Felsenhöhle ans Licht und wurde hochverehrt
. Auch Perus Denkmäler erzählen von Zeiten, wo christliche Symbolik
noch in der Erinnerung der Südamerikaner lebte. Peru erweist sich
als Zentrum, von dem aus das Kreuzesmotiv man kann sagen radial
ausstrahlt den Cordilleras de los Andes entlang, übers Küstengebiet»
und nach den großen Tieflanden hin, sowohl des Amazonas wie des Rio
de la Plata. Bis zum Osthang der argentinischen Anden läßt sich eine
Erscheinung verfolgen, die höchstwahrscheinlich eine Spur präkolumbi-
scher Missionswege unter Indianerstämmen bedeutet." („Amerika und
Urchristentum", S. 38, 40, 41 und 51).

Die Forschungen Prof. Kaufmanns ergeben, daß zu unterscheideö
ist in den archäologischen Funden Amerikas hinsichtlich der Kreuzes-
Symbolik zwischen uralten Merkzeichen, die auf die Urzusammenhänge
über Atlantis hinweisen, und solchen, die die Merkmale verjüngter Kulturen
an sich tragen, nämlich nachchristlichen Einfluß in den Kunstrichtungen
! Und da kommt Kaufmann eben auf den Zeitpunkt des 5. bezw.
6. nachchristlichen Jahrhunderts: um diese Zeit müsse den Inkas, die
damals noch ihre Blütezeit hatten, das Christentum gebracht worden sein.
Kreuz, Taube und Fisch findet Kaufmann in der Auffassung frühchristlicher
Kunst in Amerika wieder. Die Dinge sind bedeutsam. Es müssen
kühne Seefahrer längst vor Kolumbus in Amerika gelandet sein. Und in
der Tat wissen wir heute, daß den Skandinaviern niemals das Wissen von
einem weiten Lande jenseits des Atlantischen Ozeans abhanden gekommen
war, in dem ihre tapferen Helden auf den Wikingschiffen immer
wieder in Nordamerika landeten.

Fraglich ist es freilich, ob es der Apostel Thomas Didymus („der Unentschlossene
") selbst gewesen ist, der bis nach Peru vordrang. Eusebius
berichtet nur, daß dieser Galiläer, der auch den Beinamen Judas trug, in
Parthien das Christentum verkündete. Chrysostomus sagt, Thomas Didymus
sei in Abyssinien und Äthiopien gewesen. Und nach Gregor von


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