Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 115
(PDF, 130 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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da sie hier an einen ähnlichen Vorgang denkt wie beim Grammophon (die
Plattenengramme), so wie man ja auch die Telepathie erst als „denkbar"
bezeichnete, als die drahtlose Telegraphie und Teiephonie erfunden war.
Der konservative Schulwissenschaftler sucht eben immer nach bereits bekannten
physikalisch-chemischen Analogien.

Offiziell abgelehnt werden jedoch immer noch die Phänomene der
physikalischen Medien, also telekinetische und teleplastische Erscheinungen
, mit anderen Worten das nicht auf mechanische Weise zustandegekommene
Bewegen von entfernten Gegenständen, beziehungsweise das
Hervorbringen von Körpern oder Körperteilen vorübergehender Konsistenz
(Materialisationen). Dagegen sprechen hier nicht bloß theoretische Einwände
, sondern insbesondere die von exakten Laboratoriumsversuchen gewöhnlich
abweichenden Versuchsbedingungen und die zahlreichen Entlarvungen
von Medien. Immer wieder melden sich übrigens Berufs- und
Amateurartisten, die sich bereit erklären, „dasselbe" imwege von Tricks
zu zeigen. Es ist naheliegend, daß man unter solchen Umständen einer
Erklärung den Vorzug gibt, die sich in den bisher bewährten Eahmen der
offiziellen Wissenschaft zwanglos eingliedern läßt

Fragelos wird auf okkultistischer Seite viel gegen die Grundan-
forderungen exakten Experimentierens, nämlich gegen die Notwendigkeit
immer wechselnder, alle Betrugsmöglichkeiten ausschließender Versuchs -
bedingungen gesündigt, anderseits aber wird von den Physikern außeracht
gelassen, daß man in diesen Fällen nicht mit toter Materie, sondern mit
Menschen zu tun hat, und daJJ die psychologischen Erwägungen hinter
den physikalischen nicht zurückstehen dürfen. Jedenfalls geben aber auch
die Parapsycholcgen, also die mehr oder minder auf dem Boden der Schulwissenschaft
stehenden Naturwissenschaftler unter den Okkultisten, zu,
daß die Anstellung derartiger Versuche ohne schärfste Kautelen gegen
Schwindel vollkommen wertlos sei. Es wird nämlich fast immer geschwindelt
. Die Pseudomedien (die Artisten) „betrügen" an und für sich. Die
wirklichen Medien mogeln ebenso oft, — wenn man sie läßt. Sie schwindeln
aus Gewinnsucht, aus Eitelkeit oder um sich die Aufgabe zu erleichtern
. Freilich geschieht das nicht immer mit Absicht, aber für die
Wissenschaft ist es ja ganz gleichgültig, ob der Betrug ein bewußter, unbewußter
oder unterbewußter ist Auf eine strafrechtliche Qualifikation
kommt es ja nicht an. Erfahrungsgemäß hat man eben stets mit Betrug
zu rechnen, und wenn dann trotzdem hie und da etwas vorkommt, so trägt
nicht das Medium die Schuld, sondern der Examinator.

Wie schützt man sich nun derart gegen Medienschwindel, daß Tricks
vollkommen ausgeschlossen erscheinen? Hierüber fand kürzlich eine Konferenz
im Wiener Parapsychischen Institut statt, die von Bedeutung für die
internationalen einschlägigen Arbeitsmethoden sein dürfte. Nach einem


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