Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 118
(PDF, 130 MB)
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ist. Und das wäre als „geistiger Kosmos" zu bezeichnen. Wir hätten
also im geistigen Kosmos Gedanken, Gedankentätigkeit oder Denken,
also Geist. Aber wir haben von geistig-seelischen Eindrücken gesprochen.
Demgemäß müßte auch Seele sein im geistigen Kosmos.

Wir sind gewohnt, von Geist, Seele und Leib zu sprechen und müssen
, um nicht in Verwirrung zu kommen, diese Dreifaltigkeit beachten.
Mit Geist sei das Denken bezeichnet, mit Seele das Fühlen, das Gemüt,
mit Leib das Äußere, Physische, in dem sichtbar gewirkt, also gewollt
wird. Seelische Eindrücke sind Empfindung, geistige Eindrücke Gedanken,
leibliche Eindrücke Handlungen, Willensimpulse. Man erhält bei solcher
Betrachtung zunächst begreifbare Unterscheidungsstufen, kann aber dann
ferner zu der Einsicht kommen, daß auf jeder Stufe wiederum alle drei
Grundprinzipien artgemäß verbunden und wirksam sind. Nur wird man
bei Erwägungen über okkultes Sein immer wieder darauf geführt, daß
letzten Endes eine Schöpfungszentrale vorhanden ist, die das nachfolgende
Sein speist, aus dem Geschehen neue Kräfte zugeführt erhält und sich
dadurch stets erneuert, also unversiegbar ist. Diese Schöpfungssteile und
-Quelle in das geistig-kosmische Sein zu verlegen, gebietet das innere,
nämlich das geistig-seelische Wesen des Menschen. Daraus folgt, daß
Gleichheit oder mindestens Verwandschaft des Menschengeistes mit dem
Kosmos-Geiste besteht. Alle anderen Annahmen, zum Beispiel diejenigen
von der Zufälligkeit, der Okkasion, der „bloß natürlichen körperlichen
Entwicklung'', der Zuchtwahl usw., vermögen nicht die umfassende gei-
stige Begründung und vor allem nicht die inneren Wesenskräfte des
Menschen in der Art ausschlaggebend wachzurufen, daß sie völlig einleuchtend
sind oder restlose Befriedigung gewähren.

Behaupten, daß der Kosmos nicht geistig durchwirkt sei, ginge dann
an, wenn der Mensch geistlos wäre. Das ist ja aber nicht der Fall, wenn
auch böse Mäuler Spaß machen wollen und sagen, es sei doch so. Aber in
unserem mechanistisch-materialistischen Zeitalter rückt allerdings die Gefahr
„Maschina Mensch" näher heran, womit der Mensch also unselbständig
, geistlos würde und bald aussterben müßte. Das wäre das Ende einer
Entwicklung, welche nicht wünschenswert ist, weshalb okkultistische Erkenntnis
heute ja von so überaus bedeutsamer Notwendigkeit ist, um den
neuen Aufschwung im Menschentum zu erreichen. (Es kann erfreulicherweise
vermerkt werden, daß das okkultistische Streben doch schon Erfolg
auch in der Verhinderung des Maschinen-Menschentums gebracht hat.
Allem Anschein nach wird dieser Gefahr durch bezeichnetes Streben Einhalt
geboten.)

Der neue Aufschwung im Menschentum ist bei Vergegenwärtigung der
bis heute erreichten Entwicklungsverhältnisse nur dann möglich, wenn
zunächst das menschliche Bewußtsein erweitert wird. Es muß das menschliche
Bewußtsein zu einem kosmischen Bewußtsein werden.


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