Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 125
(PDF, 130 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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strahlen mit ihrem Träger der Vitalelektrizität frei durch den Baum.
Von einem dafür abgestimmten Menschen werden Gedanken aufgefangen,
so wie die Antenne Radiowellen aufnimmt. Es ist nicht Zweck dieser
Abhandlung, die Telepathie bis ins Detail zu demonstrieren, denn dies
besorgt eine lange Reihe Spezialliteratur, deren Studium jedem empfohlen
werden muß. Es ist gut, über das Wesen der Telepathie und ihrer vielseitigen
Anwendungsmöglichkeiten von vornherein einen Überblick zu
gewinnen.

Stay besaß für seine Zeit enorme telepathische Fähigkeiten und
faustische Seelenanlagen. Das Gigantische seiner Leistungen beruht auf
dem Umstand, daß er diese stets nach seinem Willen und nüchternsten
Vollbewußtsein bestimmte. Ich habe schon zahlreiche telepathische Experimente
hinter mir und noch mehr solcher Erlebnisse, die sich mir
ungewollt aufdrängten. Bei ersteren mußte ich sehr oft die Erfahrung
machen, daß, je mehr Willenskraft und Voübewnßtsein ich zur Anwendung
bringen wollte, ich um so weniger Erfolge positiver Art hatte.
Man sollte das Gegenteil annehmen. Aber diese meine Erfahrungen wurden
mir schon oft auch von anderen Okkultisten bestätigt. Das wird jedoch
individuell verschieden sein. Die Hauptsache ist, daß alle telepathischen
Experimente durchführbar sind. Aber während die bekannte
Gedankenübertragung vom Sender zum Empfänger etwas Einfaches ist, ist
ein gegenseitiger Gedankenaustausch auf weite Entfernungen äußerst
schwierig, aber durchaus möglich. Schon Stay unterhielt sich mit seiner
Kousine auf diese Art. Ob diese Unterhaltung von beiden Seiten mit
bewußtem Willen geschah oder nur von Stay allein, läßt sich nicht erweisen
. Wenn seine Kousine ihm durch Klopflaute ihre Verbindung mit
ihm ausdrückte, so kann dies bereits auf transzendentalen Seelenfunktionen
beruhen. Es ist sowohl ein bewußter seelischer Verkehr als auch
ein medialer des Unterbewußtseins des Partoers gewesen.

Auch in unseren Kreisen ist allgemein die Ansicht verbreitet, daß
gegen seinen Willen niemand auf telepathische Suggestionen reagiert
Diese Meinung dürfte aber nur mit wenigen Ausnahmen ihre Berechtigung
haben. Das experimentelle Erfallrungsmaterial hat die Tatsache
bestätigt, daß fast jeder Mensch mit erstaunlichen Erfolgen telepathisch
zu beeinflussen ist. Widerstand findet erst dann mit Erfolg statt, wenn
das Objekt eine Beeinflussung vermutet und kraft seines Willens dagegen
ankämpft. Die Literatur über die sogenannte schwarze Kunst
berichtet ort von solchen Kämpfen, die gegenseitig mit hartnäckiger
Ausdauer solange fortgesetzt wurden, bis der eine oder der andere dem
Einflüsse des Partners unterlag. Aber es gehört, wie schon gesagt zu
den Ausnahmen, wenn ein so zäher Widerstand stattfindet. Die schwarzen
Telepathen arbeiten so bedacht und kompliziert, daß das Medium diese


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