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ZNtraiMin inr wtutisais.
Monatsschrift
zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften.
Herausgeber u. verantwortlicher Schriftleiter: Max Altmann,Leipzig«
XXI. Jahrgang
Oktober 1927.
4* Heft
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Zur Psychologie des Mediumismus.
Von Studienrat H. H ä n i g.
Über die Psychologie des Mediumismus sind noch verhältnismäßig
wenig Arbeiten erschienen, obwohl gerade dieses Gebiet wie
kein anderes für die Kenntnis des menschlichen Seelenlebens aufschlußreich
ist. Ich erinnere an die Arbeit von Dr. R. Tischner in
einem der letzten Jahrgänge der Psych. Studien, die sich aber mehr
mit dem geistigen Zustande der Versuchspersonen in Trance beschäftigt
, wobei eigene Beobachtungen zu Grunde gelegt sind. Die
vorliegende Arbeit soll eine andere Ausdrucksform der medianimen
Seele behandeln, wobei gleich gesagt werden mag, daß der Begriff
Mediumismus hier im weitesten Sinne des Wortes gefaßt ist, sodaß
darunter auch hellseherisch begabte und religiös-intuitiv veranlagte
Personen verstanden werden.
Es ist die Naivität, die uns auf diesem Gebiete immer wieder
entgegentritt.
Es ist bezeichnend, daß der Deutsche für den Begriff, der hier
in Frage kommt, noch keine Eindeutschung gefunden hat. Immerhin
können wir ihn wenigstens einigermaßen durch Worte unserer eigenen
Sprache ersetzen: das Wort bezeichnet das Kindliche im Menschen
mit dem leisen Nebenbegriff des Einfältigen. Es braucht wohl kaum
erwähnt zu werden, daß in jedem Menschen, der sein höheres Selbst
noch nicht verloren hat, ein Stück Kind steckt und daß z. B. im
Schlafe die ganze Menschheit sozusagen als solche in das Kinderland
zurückkehrt: der geringste Arbeiter und der größte Geistesheros und
Entdecker werden in diesem Sinne einander gleich, wenn sie „in
Zentralblatt für Okkultismus XXI. Jahrgang, X
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