Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 178
(PDF, 130 MB)
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getrunken gegen Uterusblutungen. Nach Dioskurides sollen frische
Blätter der Brennessel in die Scheide eingeführt oder auch nur auf
den Unterleib aufgelegt, Gebärmuttervorfall wieder in Ordnung
bringen.

Tee von Brennesselblüten gilt als probates Mittel gegen weißen

Fluß.

An manchen Orten Frankreichs gilt eine Applikation von frischen
Blättern der Brennessel auf das männliche Glied als Mittel gegen Tripper
(chaude-pisse).

Die Brennessel gilt auch , als Aphrodisiacum, denn Dioskurides
sagt, daß der Same der Brennessel mit Rosinenwein getrunken zum
Beischlaf reizt und die Gebärmutter öffnet. Auch noch heute werden
manche exotische Brennesseln als Aphrodisiaca benutzt, wie die Urtica
membranacea Pair. in Ägypten.

Brennesselblüten, mit Butter geschmort und mit frischem Ei
durchrührt, gibt man in der Walachei Gebärenden, um die Geburt
zu erleichtern.

Da die Blätter der Brennessel mit Haaren besetzt sind, nahm
man eine geheimnisvolle Sympathie zwischen dieser Pflanze und den
Kopfhaaren an. Daher steht dieses Kraut als Haarwuchs- und Haarstärkungsmittel
mancherorts in hohem Ansehen. Mit einem Absud
dieses Krautes waschen sich % die Frauen die Haare, damit diese gut
wachsen. Auch die Wurzeln sollen, äußerlich angewendet, eine haarstärkende
Kraft haben.

Als Nesselsucht oder Nesselausschlag (Urticaria) bezeichnet man
eine Hautkrankheit, bei welcher sich flache, unregelmäßige, mehr breite
als hohe, sich etwas derb anfühlende Anschwellungen der Haut ohne
Ablösung der Epidermis bilden, die jedoch stets mit einem lästigen
Jucken und Brennen verbunden sind. Da dieser stark juckende
Quaddelausschlag der Nesselsucht eine große Ähnlichkeit aufweist
mit der Hautreizung infolge der Berührung mit Brennesseln, wurde
gemäß dem Grundsatz „Similia similibus curantur" die Brennessel in
der Homöopathie als Mittel gegen Urticaria benutzt. Dr. Stauffer1)
empfiehlt dieses Mittel (Urtica urens) besonders für Nesselausschlag
nach Schellfischgenuß, wenn hohe, rote, innen blasse Quaddeln bestehen
bei sehr starkem Jucken und Brennen.

Das homöopathische Urtic. ur. wird in der üblichen Weise wie
alle Pflanzenessenzen aus dem frischen Saft der Blätter und Blüten
der kleinen Brennessel hergestellt2).

!) Dr. med. Karl Stauffer. Homöotherapie. S. 679- Regensburg 1924.

2) Dr. Jahr. Nouvelle Pharmacopee homoeopathique. S. 305. Paris 1862.


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