Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 179
(PDF, 130 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0183
— 179 _

Dr. Vergnes1) empfiehlt auch 10 Tropfen Tinktur der Urtica
urens vor dem Essen in einem Glas Wasser genommen als vortreffliches
Mittel zur Ausscheidung der Harnsäure bei arthritischen, rheumatischen
und gichtigen Leiden.

Vermutlich wegen des Brennens wurde in der Astrologie die
Nessel in Beziehung zu dem feurigen Planeten Mars gesetzt2). Aus
dem gleichen Grunde war bei den alten Germanen die Brennessel
dem rothaarigen Donar geweiht, der als Gewittergott verehrt wurde.
Der Donnerstag war des wilden Donars Tag und galt in Südbayern
als Hexentag, bezw. gilt noch heute vielfach als ein Unglückstag.

Bekanntlich leben die meisten heidnischen Vorstellungen in
christlicher Form weiter. So erfährt denn auch in den mannigfachen
Gepflogenheiten des christlichen Gründonnerstags die ursprüngliche
Bedeutung des Donars Tag eine Steigerung. Daher rührt z. B. der
Glaube, daß am Gründonnerstag gepflückte Nesseln vor Gewitter
schützen; diese heißen daher an manchen Orten Norddeutschlands
auch kurzweg „Donnernesseln."3)

In Tirol ist es Brauch, während des Gewitters Nesseln zu verbrennen
. In Schwaben, Bayern und Osterreich ist es vielfach üblich,
Nesseln neben junges Bier zu legen, um es bei Gewittern vor dem
Umschlagen zu schützen. In Mähren streut man Rosenblätter und
Nesseln auf glühende Kohlen, um junge Gänse und Hüher vor dem
Fuchs und der Krankheit zu schützen. Damit die Milch zur Käsebereitung
nicht behext werde, ist es in Böhmen üblich, am Christabend
die Wurzel einer Brennessel in die Milch zu legen und gießt
diese an Epiphanias auf den Mist.

Wie steiie ich fest, ob ich astrologische,
magische oder hellseherische Fähigkeifen
besitze?

Von Graf Prä de Fönte.

Nachdruck verboten.

Fast jeder, der sich für das große Gebiet des Okkultismus

interessiert, wird sich früher oder später fragen, ob er geeignet sei,

*) Dr. Vergnes. Les plantes magiques: FOrtie. in „Voile d'Isis," No. 80 81.
S. 510.

2) Vergl. Fr. Feerhow. Die medizinische Astrologie. S. 48. - Jean Maveric.
Essai synthstique sur la Medecine astrologique et spagyrique. S. 102.

3) Dr. A. Wuttke. Der deutsche Aberglaube der Gegenwart. 4- Aufl. S. 450,

3*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0183