Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 238
(PDF, 130 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0242
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hinüberschlafen. Der 30. Oktober verlief ohne Zwischenfall. Am 31. fühlte er
Schmerzen in der linken Seite, wo der Arzt eine beginnende Lungenentzündung
feststellte. Die Temperatur überstieg 40° C. Um 1/212 Uhr fragte der Patient, wie
spät es sei. Seine Frau sagte 2 Uhr. Er bestritt das und wiederholte seine Vorhersage
. Pünktlich um Mitternacht drehte er sich um und schlief ein. Er hob noch
einmal die Hand und wies auf die Uhr, dann sank er hinab, und ohne Todeskampf
war der Patient verschieden.

Ein anderer Arzt berichtet einen verwandten Fall, bei dem er einen neunund-
dreißigjährigen Mann wegen akuten Gelenkrheumatismus behandelte. Am fünfzehnten
Krankheitstag waren die meisten Gelenke geschwollen und sehr schmerzhaft.
Der Kranke hatte hohes Fieber. Am nächsten Morgen fand der Arzt den Patienten
in den Kleidern und fieberfrei. Er erzählte ganz munter, daß ihm in der Nacht
der Geist seines verstorbenen Vaters erschienen sei, ihn zur Beseitigung der Schmerzen
überall berührt habe und ihn noch am selben Abend um 9 Uhr abholen wolle.
Am Mittag verlangte der Patient Beefsteak und Kartoffeln, was ihm, da er fieberfrei
war, bewilligt wurde. Um 8 Uhr abends stellte sich der Arzt wieder ein. Der
Patient und seine Familie waren fröhlich, man plauderte und lachte. Kurz vor 9 Uhr
sprach der Patient: „Die Stunde ist gekommen!" Er umarmte Frau und Geschwister,
legte sich ins Bett, winkte mehrmals Lebewohl und regte sich nicht mehr. Eine
Aufklärung für diese Vorgänge vermag die Wissenschaft bisher nicht zu geben.

(Hbg. Corr.)

Büchertisch







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■ ■ (Die angegebenen Büchelpreise sind unverbindlich.) ■ ■

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Dracula. Ein Vampyr-Roman von Bram Stocker. Autor. Übersetzung a. d. Englischen
von Heinz Widtmann. 2. und 3. Auflage. 502 Seiten. Leipzig. Max
Altmann. 6 Mk., geb. 8 Mk.

Uralter Aberglaube spukt auch in die moderne Zeit herein, und trotz der
Aufklärung ist er nicht auszurotten, was ja in den ungebildeten untersten Schichten,
in abgeschlossener Landbevölkerung sich erklären ließe. Aber selbst mitten in der
Neuzeit stehende Leute der Gesellschaft, Männer der Wissenschaft werden in seinen
Bann gezogen, ob sie wollen oder nicht. Das in nackter Tatsachen-Berichterstattung
entwickelt und dem Leser verständlich gemacht zu haben ist ein Verdienst, das volle
Würdigung verdient und in England bereits ausgiebig gefunden hat. Da wir in
Deutschland auf solcher Stufe nicht solche Schauerromane haben, die bis ins Mark
erschüttern und die Seele mit lähmenden Entsetzen erfüllen, dabei aber immer noch
der Erfurcht vor den erhabenen Geheimnissen und Rätseln, vor den Abgründen und
Höhen des Lebens Raum geben, müssen wir in dieser Entlehnung eine wertvolle
Bereicherung unseres Schrifttums anerkennen und dürfen den Roman aufrichtig empfehlen
. Wer aber einmal angefangen hat ihn zu lesen und dabei noch über starke
Nerven verfügt, kann nicht anders, als ihn mit fieberhafter Spannung in einem Zuge
bewältigen; kann er das nicht, besonderer Umstände wegen, so lastet Tag und Nacht
ein Alp auf ihm, bis er das Werk bezwungen hat. Dann aber wird er befreit aufatmen
in dem Bewußtsein, das auch die furchtbarsten dämonischen Gewalten durch
das Opfer edelster Liebe in geläuterter Erkenntnis und gestähltem Willen gebändigt
und unschädlich gemacht werden. E. Borg.


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