Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 240
(PDF, 130 MB)
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— 240

Sternglaube und Sterndeutung. Die Geschichte und das Wesen der Astrologie.
Unter Mitwirkung von Carl Bezold dargestellt von Franz Boll. 3. Aufl. nach
des Verfassers Tode herausgeg. von W. Gandel. Mit 48 Abb. i. Text u. auf
20 Tafeln sowie einer Sternkarte. Leipzig, B. G. Teubner.1 Brosen. 11 Mk.,
Leinb. 13,60 Mk.

Ich habe das Werk mit recht gemischten Gefühlen wiederholt studiert - der
Eindruck bleibt: Es ist schade, daß der fleißigen Arbeit uneingeschränkte Anerkennung
versagt werden muß. Die zünftigen Kreise in der noch herrschenden Schulwissenschaft
werden des Lobes voll sein, denn es ist hier in ihrem Sinne wirklich
eine Menge wenig bekannten Fachwissens ausgegraben, geordnet und gewertet worden -
leider nicht mit frischem, frohem Mute des wahren Entdeckers und Erroberers, vielmehr
hat aller Fleiß und aller Scharfsinn nur die Konservierung gewohnter Vorurteile
und befangen engherziger Einstellung gedient. Es wäre leicht und lohnend,
in eine Einzelkritik einzutreten, sie führt aber hier zu weit. Es seien nur einige
Andeutungen gemacht. Die älteste Geschichte der Astrologie ist keineswegs sicher so,
wie sie hier dargestellt ist; über Ort und Art ihres Ursprungs ist heute noch nichts
Gewisses zu sagen, wahrscheinlich weicht die Wirklichkeit von den heutigen gelehrten
Thesen nicht unerheblich ab. Ein völlig neues Kapitel wird einmal die Astrologie
bei den nord- und mitteleuropäischen Völkern bilden, wahrscheinlich sind wir der
Lösung des Geheimnisses der Externsteine und anderer Denkmäler nahe. Die offizielle
Forschung geht noch daran vorüber. Und nun: das Horoskop Goethes wird als Beispiel
für die LTnzulänglichkeit, ja beinahe Naivität der klassischen Astrologie behandelt.
Als ob einzelne Autoren, einzelne Lehrvereinigungen, einzelne Zeitströmungen die
Astrologie ausmachten und ein Versagen einiger dieser Faktoren das Urteil über die
Astrologie schlechthin sprechen könnten. Bei der wenig objektiven und wahrhaft
erkenntnisfrohen Einstellung des ursprünglichen Verfassers wie auch des letzten Be
arbeiters widerfährt der neuzeitlichen Renaissance der Astrologie nicht im entferntesten
die gebührende Gerechtigkeit (v. Klöckler, Dr. Strauß, Dr. Mrsik, Dr. Weiß,
Dr. Wöllner, Dr. Werle, Dr. Schwab, Dr. v. Ungern-Sternberg, A. Kniepf, K. E. Kraft -
um nur einige Deutsche zu nennen). Was würden die Ärzte sagen, wenn man die
Medizin mit dem Hinweis auf die Bader des Mittelalters abtun wollte? Wie lange
wird es noch dauern, bis die zünftigen - nicht nur einige - Gelehrten Astrologie
voreingenommen studieren und ihre Ergebnisse unverblümt darstellen?

A. Grobe-Wutischky.

Über Träume und ihre Auslegung. Von W. Leertouwer. N. V. Gebr. Graamos'
Hitg. Heij. Amsterdam. 1926. F. 1.90, geb. F. 2.74.

Diese holländisch geschriebene Einführung in die Traumdeutung ist eine vorwiegend
historische Studie, die das Problem vom Altertum bis in die Neuzeit verfolgt
und die verschiedenen Auffassungen vom Traumleben in knapper Darstellung klar
herausarbeitet. Macrobius, Synesius, Cardanus, Paracelsus, Swedenborg, A. de Maury,
Scherner, van d'Hervey und in neuester Zeit Freud geben die wichtigsten Stationen
auf dem Wege der Forschung an. Außer dem geschichtlichen Uberblick wird aber
auch eine gute Darstellung des Traumlebens selbst nach den verschiedenen Seiten
hin geboten. So werden dem experimentellen Traume, dem telepatischen und prophetischen
Traume besondere Kapitel gewidmet; typische., symbolische Träume und supernormale
Träume finden ebenfalls ihre Würdigimg, wie auch die okkulten Traumtheorien
, besonders die des Ostens und der daran anschließenden Theosophen und
die Stellungnahme Mulfords behandelt werden. Wer des Holländischen mächtig ist,
wird in diesem Buche manche Anregung finden, die das Studium lohnt. -r.


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