Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 243
(PDF, 130 MB)
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geschilderten Herrn (Sänger) ist der „Bajazzo" in der gleichnamigen
Oper von Leoncavallo.

Die Innenschau des Somnambulen tritt uns schon in jenen Krankenheilungen
im Tempel des Asklepios entgegen, wo der Heilgott (d. h.
das tiefere Ich des Menschen) den Heilung Suchenden Auskunft über
ihre Leiden erteilte. So verordnete die berühmte Somnambule Kerners
nicht nur sich, sondern auch anderen Heilmittel und sah, wie auch
andere Somnambulen, genau die Zeit ihrer Anfälle voraus. Eine andere
(Perty p. 268) verfolgte auf diese Weise im Innern ihres Organismus
einen ganzen Krankheitsprozeß, bis dieser zu der festgesetzten Zeit
durch Ausstoßung einer Blase sein Ende fand. Einen weiteren Schritt
zu der rein geistigen Seite dieses Problems (man könnte bei dem
lezteren Fall auch an eine Art inneren Wahrnehmungsvermögens
denken, das selbst auf die geringsten körperlichen Reize eingestellt
war) stellen die sog. Ahnungen dar, die, wenn sie einzeln auftreten,
durchaus belanglos erscheinen, aber im Zusammenhang mit anderen
doch einer gewissen Beachtung wert erscheinen. So sagte nach
Goethes Mitteilung dessen Großvater einen großen Brand und die
unvermutete Ankunft des Kaisers voraus, auch seine Ahnung, daß er
zum Schöffen und Schultheiß gewählt werden würde, bestätigte sich.
Von Jung-Stillings Wahrnehmungsvermögen ist die Ahnung von dem
qualvollen Tode Lavaters am bekanntesten (Lebensgeschichte p. 433/34
Reclam) sowie die seines Unfalls bei Rothenburg a. d. Fulda, die sich
denn auch in dieser Weise verwirklichte (p. 519). In Übereinstimmung
mit den Angaben der Medien Kohnstamms und mancher tatsächlichen
Hellgesichte beziehen sich solche Ahnungen vielfach auf unglückliche
Ereignisse und sogar den eigenen Tod, obgleich gerade hier
mitunter auch andere Momente in Betracht gezogen werden müssen.
So werden uns besonders aus dem Kriegen Napoleons eine Reihe
solcher Fälle berichtet, in denen hervoragende Generäle des Kaisers
(Besieres, Deeaix Kerner: Magikon III 562) genau ihren Tod voraussagten
.

Zu den interessantesten, durchaus beglaubigten Erscheinungen auf
diesem Gebiete gehören die Phänomene, die ihren Namen von dem
amerikanischen Professor Buchanan erhielten, aber auch in der somnambulen
Literatur des Mittelalters wiederkehren, die der sog. Psychometrie,
Sie besteht darin, in Versuchspersonen ein auf das Vergangene gerichtetes
transzendentales Erkenntnisvermögen auszulösen, indem zwischen
ihnen und dem betr. Gegenstand eine körperliche Berührung stattfindet.
Der amerikanische Geologe W. Denton machte in dieser Hinsicht
eine Probe mit Mineralien: er nahm aus 200 in Papier gewickelten
Gegenständen einen heraus und legte ihn einer Frau auf die Stirn,


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