Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 295
(PDF, 130 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0299
— 295 —

Das Hellsehen.

Von Studienrat Hans Hänig.

(Fortsetzung.)

Uber zeitliches Fernsehen liegt in dieser Hinsicht eine ganze
Literatur vor, von der aus neuster Zeit nur die Bücher von Fr. Zurbonsen:
Das zweite Gesicht nach Wirklichkeit und Wesen (Bachem, Köln)
von W.Bormann: Die Nornen (M. Altmann,Leipzig) und M.Kemnerich
Prophezeiungen (A. Langen, München, 3. Aufl. 1921) erwähnt seien.
Der zuletzt genannte Forscher, der auch die Wahrscheinlichkeitsrechnung
in weitgehendem Maße bei diesen Aussagen herangezogen hat,
zählt eine große Reihe solcher Voraussagen auf, von denen manche
freilich auch eine andere Erklärung zulassen als erweiterte Erkenntnisfunktionen
: Im Altertum die Orakel, über die ein spätes, wenn auch
allgemeines Zeugnis noch bei Cicero De divinatione I 19 vorliegt;
im Mittelalter die Voraussagen des französischen Arztes Michael No-
stradamus und aus neuerer Zeit die des sächsischen Fischers Häring
in Prossen a. d. Elbe. Erst der Weltkrieg mit seinen tiefgehenden
Erschütterungen hat die Erörterung über dieses Problem in weitere
Kreise getragen, umsomehr als auch hier mehrere Fälle bekannt
geworden sind, die ohne Zweifel in diesen Zusammenhang gehören.
Das Werk des französischen Arztes, der 1503 zu St. Reny geboren
war und 1566 gestorben ist, hat eine ganze Literatur für sich hervorgerufen
; gibt er doch nicht eine Erklärung für seine Sehergabe, sondern
mehrere: Inspiration, aber auch Astrologie, wobei er offenbar von
anderen Autoren, wie dem Kirchenschriftsteller Piere Bailly, abhängig
ist. Dazu sind seine Quattrains in dunkler Sprache geschrieben und die
Sprüche (Centuries als Teil der Quattrains) durcheinander gemischt.
Wer zu positiven Ergebnissen auf diesem Gebiete gelangen will, wird
nicht nur die Überlieferung genau zu prüfen haben, sondern muß
vor allem das feststellen, was davon bis jetzt einwandfrei in Erfüllung
gegangen ist, um auf diese Weise in jene Angaben eine auch nur
einigermaßen chronologische Ordnung bringen zu können. So schienen
manche Stellen genau auf die europäische Geschichte der letzten
Jahrhunderte zu passen, wie Cent. II 91, 92 auf Napoleon III. (dessen
Autentizität vom manchen allerdings bezweifelt wird). „Wenn das goldfarbige
Feuer des Laurentiusstromes vom Himmel zur Erde gesehen wird,
ist der Neffe des Großen von dem Hochgeborenen zerschlagen, o wunderbare
Fügung! In einer mörderischen Schlacht wird er gefangen
genommen, der Hochwürdige entgeht so einem theatralischen Tode4',
oder wie Quattrain II 57 auf den Ausbruch des Weltkrieges: „Bevor
es zu einem großen Zusammenstoße kommen wird, stirbt der Große


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0299