Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 312
(PDF, 130 MB)
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man sich viele wagerechte Linien oder Schichten nebeneinander, so würde
allmählich - ist das möglich? - der Geist zersetzt und aufgelöst werden
in die Materie! Was wäre dann? Nur materielle Welt! Wer könnte
dann existieren? Wir nicht, die Tiere nicht, die Pflanzen nicht. Nur
anorganische Materie? Auch diese nicht, denn woher kämen die
belebenden Kräfte für den Entwicklungsaufgang, nach dem doch unsere
Welt eingerichtet ist, wie allerorts zu ersehen. Wer weiter nachdenkt,
kann bemerken, daß die Materie an sich nicht bestehen kann, sondern
nur in der Wechselwirkung mit dem Geist. Aber der Geist hat gleichfalls
die Materie nötig für seine Auswirkungen. Der Geist, weil er
die belebende Kraft ist, kann schon an sich bestehen, aber würde er
für sich und in sich allein wirken, so könnte er nichts Neues schaffen
für den Fortgang der Welt. Ein Beharrungszustand aber auf die Dauer
ist nirgends gegeben, sondern der Wechsel. Die Ewigkeit ist im
Wechsel beständig. Und dieser Zustand bedeutet das Glück.

Wir Menschen auf Erden sind im oberflächlichen Verhalten nur
zu leicht geneigt zu wünschen: ein Zustand, in dem man sich wohl
fühlt, also ein Glückszustand, möchte ewig dauern. Würde dieser
vermeintliche Glückszustand wirklich lange andauern, so würden wir
erfahren, daß wir in ihm uns doch nicht glücklich halten können, denn
die Gewohnheit löst die Spannung, aus welcher der Glückszustand
hervorgeht. Wir würden ja auch in einem solchen vermeintlichen
Glückszustande nicht weiter vorankommen. Ein großes Gesetz der
Welt liegt eben in Spannungsverhältnissen begründet

Der Mensch wie das gesamte Wesen in der Welt müssen voranschreiten
. Man kann aber mit reinen Erdenmitteln nicht weit genug
kommen. Der kommende Mensch bedarf der kosmischen Einstellung.
Er muß über seine Erdenerkenntnisse hinaus kosmische Erkenntnisse
gewinnen. Das geistige Forschen im Kosmos lehrt, weiten kosmischen
Spannungsverhältnissen auf den Grund zu sehen. Und hierbei wandelt
sich gleichfalls das Bewußtsein des Menschen. Wie ein Käfer auf
der Erde nur einen ganz beschränkten Umfang und noch dazu in
ganz anderer Verfassung sieht als der Mensch, so sieht das kosmische
Bewußtsein die Dinge im All weit bedeutungsvoller und in ganz
anderer Verfassung als des Menschen Erdenverstand.

Daß man einen weiteren Gesichtskreis bekommt, ist von großem
Wert für jedes einzelne Leben. Aber das Wichtigere folgt noch.
Es ist dieses: Der Kosmos löst sich letzten Endes in einen geistigen
Zustand auf, der nach geistigen und nicht physischen Gesetzen lebt und
webt. Man findet die großen geistigen Gesetze und das große geistige
Leben, in dem auch Wesen planen, ordnen, leben. Diese Wesen
in ihrem geistigen Zustande sichtbar vor die physischen Augen


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