Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 321
(PDF, 130 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0325
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Am Beerdigungstage, am 20. Februar 1926, erfuhr ich von meinen
Verwandten alles Nähere. Zeit und Ort stimmten ganz genau mit
Ihrer Beschreibung überein. Der angedeutete Friedhof mit seinen
eigenartigen Kreuzen ist ein Russenfriedhof, auf dem man die in der
Gefangenschaft verstorbenen Russen beerdigte. Die hier befindliche,
tiefer gelegene Straße, an der nur auf der einen Seite Häuser stehen,
gab den einzigen richtigen Anhalt an die Gegend, wo man meinen
Onkel als Leiche fand.

Indem ich ihnen nochmals, auch im Namen meiner Verwandten,
meinen verbindlichsten Dank ausspreche, verbleibe ich . ..

Ihr ergebener L. H., Juwelier."

(Fortsetzung folgt).

Ein graduierter Ärzt— „Urindoktor"

Von Regierungsrat Dr. U. Tartaruga.

Dergleichen gibt es. Der Herr heißt Dr. Schürer-Waldheim
und läuft bis heute noch frei herum. Anfangs sah es freilich fast so
aus, als ob die um das ärztliche Ansehen überbesorgten Kollegen die
Ärztekammer dahin bringen wollten, daß sie ihm „derartige scharlatanmäßige
Heilmethoden44 verbiete Man bedenke: ein akademisch
gebildeter, graduierter Arzt injiziert Harn! Wie sagte doch der berühmte
Wiener Chirurg zur Zeit der Entstehung von Anti- und
Asepsis? „Einem alten Weibe ist das Schmutzigste nicht schmutzig genug
!44 Die „alten Weiber"4 beiderlei Geschlechts - gemeint sind die
Kurpfuscher überhaupt - legen ja seit jeher das Hauptgewicht auf
den Urin, sei es, daß sie aus demselben „diagnostizieren44 oder daß
sie ihn mittels Kompressen verabreichen, Besonders Verrückte ^verordneten
" ihn sogar schon innerlich. Und nun kommt ein richtiger
Doktor der Medizin, der also gelernt haben muß, welche Funktionen
die Nieren haben., und führt dem kranken Körper die glücklich ausgeschiedenen
Giftstoffe wieder zu. Ein Rückschlag in die alten Anschauungen
von „Sympathiemitteln" kann nicht angenommen werden,
folglich liegt hier einfach „Schmutzkonkurrenz" vor,

Wir wollen gleich feststellen, daß es zu einer derartigen Aktion
in Wien nicht kam, denn glücklicherweise überwiegt ja reichlich die
Zahl der Ärzte, die sich mit dem konventionellen Rezeptbuch nicht
begnügen, sondern die medizinische Wissenschaft stets im engeren
Zusammenhange mit den anderen exakten, insbesondere den Naturwissenschaften
betrachten. Da haben aber Biologie, Physiologie und
Chemie gezeigt, daß die „Alten" (auf deren Praktiken ja die heutigen

Zentralblatt für Okkultismus. XXI. Jahrgang . 21


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