Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 338
(PDF, 130 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0342
— 338 —

zu suchen ist und die sich mit Hilfe der bisherigen Wissenschaft nicht
erklären läßt. Dem Forscher soll der Nachweis gelungen sein, daß
diese geheimnisvollen Wellen vom Gehirn in Momenten starker Gemütserregungen
ausgesandt werden, z. B. bei Medien auf dem Höhepunkt
des Trance unmittelbar vor der medialen Äußerung oder, was
bedeutsam ist, nach dem Genuß des Saftes der mexikanischen Peyotl.-
pflanze, der ja bekanntlich Bewußtseinsspaltung, Hellsichtigkeit und
Halluzinationen hervorruft. Es soll sogar gelungen sein, die Peyotl-
wellen von den medialen zu unterscheiden. Es eröffnen sich hier
jedenfalls für die paraphysikalische Forschung, wenn ich mich so ausdrücken
darf, weitreichende Perspektiven, die letzten Endes auch die
physiologische Chemie in ihre Grenzen ziehen dürften, wie ja überhaupt
zwischen gewissen Alkaloiden und sonstigen chemischen Reizmitteln
und den parapsychologischen Phänomenen ein weitaus engerer
Zusammenhang zu bestehen scheint, als gemeinhin angenommen zu
werden pflegt. Über die von Cazzamalli benutzte Apparatur sei noch
erwähnt, daß diese im wesentlichen aus einer großen isolierten Metallhülse
besteht, in der Medium und Beobachter Platz nehmen. Ein mit einem
von C. selbst erfundenen Amplifikator verbundener Draht wird dem
Gehirn des Mediums genähert, und die entstehenden unendlich kleinen
Schwingungen werden aufgezeichnet und durch einen besonders
konstruierten Signalapparat wahrnehmbar gemacht. Wenn auch von
philosophisch interessierter Seite aus den Ausführungen Cazzamallis
augenblicklich noch für die eigentliche Parapsychologie wenig Bedeutung
bezw. losere Beziehungen beigelegt wird, so ist doch zu bedenken
, daß alle solche Experimentaluntersuchungen einen Markstein
bedeuten werden zu einer vertieften physikalischen Forschung überhaupt
, zu einer neuen physikalisch-chemischen Physiologie, deren
Grenzen zur Zeit noch nicht abzusehen sind.

Von besonderer Bedeutung sind auch die leider in Deutschland
sehr wenig bekannten Versuche des Züricher Elektrikers K. E. Müller1).
Dieser hat mit ziemlicher Sicherheit experimentell ermittelt, daß im
menschlichen Körper eine Energie vorhanden ist, die durch den Atem
und insbesondere durch den unteren Teil der Fingerenden emittiert
wird und der Radioaktivität ähnliche Wirkungen zeigt. Diese Emanation
ist auch auf eine Menge von Stoffen verladbar, durchdringt
gewisse anorganische und organische Substanzen und wurde von Müller
auf Grund ihres Vermögens, die elektrische Leitfähigkeit isolierter
Medien zu vergrößern, nachgewiesen. Diese sogenannte Neurometer-

*) K. F. Müller: Über die Empfindlichkeit des menschlichen Körpers elektrischen
und verwandten Kräften gegenüber. Buchdr. Ragaz A. G. 1922.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1927/0342