Freiburger historische Bestände - digital

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packend und bannend wie eine ungeheure Klage und Anklage, wie eine eindringliche
Mahnung hinwerfen. Der Verfasser war russischer Professor und vor dem Kriege
schon ein erfolgreicher Bühnenschriftsteller. Hier gestaltet er aus eigenem erschütternden
Erleben einen Höhepunkt aus den Tagen der Bolschewistengreuel. Es ist schon
wert, das Stück zu lesen; wie muß das kleine Drama erst von der Bühne herabwirken
! A—r.

Kristall der Ewigkeit. Gedichte von David Luschnat. Selbstverlag, Berlin-Schöneberg
, Hauptstraße 37. Preis 50 Pfg.

Ein ganz unscheinbares Heftchen birgt eine Anzahl ganz erlesener Perlen
moderner Dichtung von edelster Kultur. Eine starke Schöpfernatur offenbart sich
in überzeugender Plastik, sicherem Ausgleich der Komposition und mitunter in wahrhaft
kristallener Klarheit, die eine hochentwickelte Geistigkeit als gestaltende Kraft in
den durchaus organischen Gebilden erkennen läßt. Mit diesen Gedichten hat sich
Luschnat ins vorderste Treffen gestellt, und es ist zu erwarten, daß er bei stetiger
Weiterentwicklung gut besteht und seinen Platz behauptet. Der niedrige Preis macht
es "jedem Literaturfreunde möglich, das Heftchen zu kaufen.

A. Grobe-Wutischky.

Der Weg der Einweihung. Von Stan Ber. Leipzig, Gebrüder Fändrich. Kart. 1.20 Mk;
geb. 2.50 Mk.

In gewählter, bildkräftiger Sprache werden die Leser zu den Mysterien geführt,
einmal nach Ägypten zu Moses, dann zum heiligen Strome Indiens. Was hier erzählt
wird, ist schon oft gesagt worden, doch wie es dargestellt wird, ist so voll eigenartiger
Reize, mitunter aus visionärer Schau gestaltet, daß das Büchlein sicher seine
treuen Freunde finden wird. P. K.

Die Theosophische Botschaft. Von Hermann Rudolph.

Um in unserer verworren Zeit ehrlich Suchendon einen Weg zu geistiger Klärung
und Gesundung, zu Licht und wahrer Lebensfreude zu weisen, versendet die
Internationale Theosophische Verbrüderung Leipzig, Königstraße 12, das Auf kliv. ungs-
heftchen kostenlos. Die ruhig-sachliche Darstellung ist vorbildlich. R.

Die vorgeburtliche Erziehung als Mittel zur Menschenzüchtung. Ein Beitrag zur

Lösung der sozialen Frage Von Dr. Karl du Prel. 2. Aufl. Leipzig, Max Ahmann
. 0,60 Mk.

Allmählich beruhigen sich die Gemüter über die mancherlei verwirrenden
Schlagworte im Zeitalter des Kindes, und die fortschreitende Klärung der berechtigten
Neugedanken läßt auch eine Würdigung der sich bei ernsthafter Vertiefung in
die aufgerollten Fragen eröffnenden Perspektiven erhoffen. Da ist es an der Zeit,
einer Abhandlung zu gedenken, die der Altmeister Karl du Prel vor Jahrzehnten
geschrieben hat und die doch heute erst in voller Beleuchtung erscheint und restloses
Verständnis finden wird. Es ist jetzt viel von Eugenik, der bewußten Höhenzüchtung
eines schönen uud gesunden Menschengeschlechtes, und von weitestgehender Nutzbarmachung
der das organische Leben beherrschenden Gedankenkraft die Rede
(Coueismus). Diese Forderungen hat du Prel längst schon mit gestellt, und er hat
sie auf eine höhere Ebene erhoben, aus dem Bereiche der Physischen ins Geistige,
aus dem bloß Praktischen ins Ethische, aus dem kleinlich Irdischen durch religiöse
Verklärung ins Ewige. Und doch geht er in allem vom nüchternen Alltagsleben aus,
sodaß man diese kleine Studie seine zeitgemäßeste Abhandlung nennen möchte, die
dem staatsbürgerlichen Unterricht in den Berufs- und Fortbildungsschulen eingegliedert
werden sollte. E. Borg.