Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 435
(PDF, 130 MB)
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man sogar elektrische Batterien ausgestellt hatte. Als man den
unsichtbaren Urheber fragte, ob er der Teufel wäre, ertönte ein
heftiger Schlag, was wohl auf eine Art transzendenter Besessenheit
schließen ließe (244),

Von Spukerscheinungen aus der neuesten Zeit seien nur folgende
genannt: Der Spuk von Resau 1888, über den Dr. E. Müller
berichtet hat, der von Großerlach 1916 (Psych, Stud. 43. Jhrg. 7./8.
R), von Dietersheim 1921 (Psych. Stud. 48. Jhrg. 10. H.), von Öls
in Schlesien (Psych. Stud. 46. Jhrg. 3. H.) und von Hopfgarten bei
Weimar, der von Schrenck-Notzing aufs genaueste untersucht worden
ist. Bei allen diesen Fällen spielten sich im wesentlichen dieselben
Vorgänge (Werfen von Gegenständen ohne sichtbaren Urheber
, Geräusche) ab§ wobei diese Wahrnehmungen wie in dem
Spuk von Öls (Dr. Bohn: D. Sp. v. Ö.) von verschiedenen Seiten,
darunter von zwei Beamten, einem Oberjäger und einem Unteroffizier
, gemacht wurden. Bei dem Fall in Großerlach glaubte man
in einem 14jährigen Knaben die Ursache dieser Erscheinungen gefunden
zu haben, ohne daß sich Beweise dafür beibringen ließen.
In Hopfgarten ließen sich die Klopftöne in der Nähe der Uhrmachersgattin
M. Sauberbrey hören, und sie hörten auf, als ein
Nervenarzt der Frau, an der ihr Sohn hypnotische Versuche gemacht
hatte, durch Gegensuggestion die Vorstellung eingab, daß
sie aus diesem Banne befreit sei. So weisen alle diese Erscheinungen
, wo sie auch immer beobachtet wurden, dieselben Eigentümlichkeiten
auf: Werfen und Poltern sowie unerklärliche Geräusche
und Bewegung von Gegenständen, die an bestimmte Örtlichkeiten,
mitunter sogar an gewisse Personen gebunden waren, sodaß der
Spuk, wie in dem Falle von Hopfgarfen, mit ihrer Entfernung aufhörte
, in vielen Fällen vorsätzlich angerichtete Verwüstungen, sodaß
man sich sogar mit dem unsichtbaren Urheber durch Klopf-
laut< verständigen konnte und teilweise Materialisationen sichtbar
wrurden. Nicht ohne Parallele ist dabei auch der Umstand,
daß manche der Getroffenen Unempfindlichkeit zeigten (Kemme-
rieb. Gespenster und Spuk) wo ein Kindermädchen ein Viertel
eines Ziegelsteins auf den Kopf bekommt, ohne etwas zu spüren)
sowie die außerordentliche Kraffwirkung, die dabei beobachtet
wurde (in Lipzy stößt ein aus dem Ofen herauskommender Kessel
voll siedenden Wassers den Hauptmann am Ende seiner Flugbahn
so stark an seine Hüfte, daß er zurücktaumelt), und Durchdringung
der Materie, wie sie auch sonst auf diesem Gebiete
beobachtet worden ist. Das Gebiet der Spukerscheinungen fügt
sich also von selbst dem großen des Somnambulismus ein, wo

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