Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 482
(PDF, 130 MB)
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Deutung durchaus nicht als wissenschaftlich anzusprechen. Dazu
kommt die mangelnde objektive Sicherheit der ermittelten Tatsachen
und, was das Wesentliche ist, deren beweisbare Feststellung.

Unser ganzes Erkennen ist letzten Endes im Absoluten unvollkommen
und man macht auf Grund dessen jeder wissenschaftlichen
Doktrin gewisse Zugeständnisse. Man muß sie machen aus
dem leidigen Bedürfnisse heraus, die Grenzen des möglichen Erkennens
nicht allzusehr in die Erscheinung treten zu lassen. Es ist
zuzugeben, daß man gerade bei der Astrologie in dieser Hinsicht
zurzeit noch sehr große Zugeständnisse zu machen gezwungen ist,
wobei aber zu berücksichtigen sein sollte, daß gerade diese Disziplin
an derartig langwierige Untersuchungen geknüpft ist, die so
leicht irgendwelche Urteile nicht zulassen. Hier aber schreckt das
mystische Mäntelchen und erschwert die Erfassung des Kernes.
Es wäre daher durchaus zu begrüßen, wenn die Astrologie als
solche einer Kosmo- bezw. Astropsychik, wie neuerdings vorgeschlagen
wurde,1) weichen und so eine neue Wissenschaft, die die
Beziehungen zwischen Individualtypus und Kosmos ernst und mit
wissenschaftlicher Gründlichkeit erforscht, einleitet.

Dabei ist von grundsätzlicher Bedeutung, als was man die neue
Doktrin betrachten will; ob als Religion bezw. Religionsphilosophie
oder als reine experimentelle Naturwissenschaft. Am nächsten
liegt hier unstreitig der letztere Weg, denn es erscheint zunächst
durchaus leichter, die Existenz irgend welcher Kräfte und Energien
zu beweisen, als an der vielleicht einfacheren Hypothese eines
Allbewußtseins oder einer über den kosmischen Dingen stehenden,
mit allen Attributen der Vollkommenheit ausgestatteten Intelligenz,
wo jeder Beweis ausgeschlossen ist, zu erlahmen. Was ist denn die
Astropsychik anderes als ein Zusammenwirken planetarischer und
kosmischer Energien? Wenn auch das Leben nach Hennig2) mit
seiner Zielstrebigkeit und sicher aufbauenden Folgerichtigkeit
eigene innere Antriebe haben muß und ihm von außen nur Bedingung
, nicht Ursache, gegeben ist, so ist es doch nicht von der Hand
zu weisen, daß gerade diese äußere Bedingung energetischer Natur
ist, ja daß eine zielstrebige Entfaltung nur durch bestimmt prädestinierte
, außerhalb des Individiums liegende Energien möglich ist
Es ist letzten Endes weniger von Bedeutung, ob man die innere
Ursache des Lebens als eine Naturkraft, die an chemisch-physikalische
Gesetzmäßigkeiten gebunden ist, oder mit Joh. Reinke als

*) 3. Kongreß für Astrologie 1927.

2) Hennig: Wege und Triebkräfte organischer Entfaltung. Naturwissenschaften
1927. 7.


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