Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 483
(PDF, 130 MB)
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eine kosmische Intelligenz oder als ein übernatürliches Wunder, als
transzendentalen Vitalismus oder Entelechie» wie Driesch, bezeichnet
Das Wesentlichste ist hier immer der Beweis, und dieser ist,
wie oben bereits angedeutet, im Absoluten immer unmöglich* Man
kann, worauf auch Auerbach3) hinweist, hier nicht erklären, man
kann die Natur in ihrem kausalen Zusammenhange lediglich beschreiben
, und wenn Ernst4) in einer Betrachtung über das morphologische
Bedürfnis die Ansicht entwickelt, daß man von der
Wissenschaft nicht erwarten soll, daß sie uns die Rätsel der Natur
löst, so ist dem im Absoluten unbedingt beizustimmen. Wenn auch
damit auf Erkenntnis an sich verzichtet, indem aller Naturerklärung
eine Grenze gesetzt wird, so dürfte anderseits einleuchten
, daß der Naturwissenschaftler die höchstmögliche Annäherung
an diesen Grenzwert nur auf experimentellem Wege als möglich
erachtet Hier liegt der wesentliche Unterschied zwischen Philosophie
und Naturwissenschaft, indem diese durch das Experiment ad
oculus demonstratum die Ergebnisse ihrer Forschung aus dem rein
subjektiven individuellen Erfassen in das mechanisch registrierte
objektive, jederzeit reproduzierbare Beobachtungsfeld verlegt Hier
liegt das wesentlichste hemmende Moment, welches eine Anerkennung
des Okkultismus und damit auch der Astrologie als Naturwissenschaft
wie als Wissenschaft überhaupt so außerordentlich
erschwert

Wie neuerdings die Telepathie in wissenschaftlichen Kreisen in
begrenztem Maße ihre Anerkennung gefunden hat und mit größter
Wahrscheinlichkeit auch in* Kürze eine hinzureichende Erklärung
auf physikalisch-physiologischer Basis finden wird, so ist durchaus
nicht einzusehen, warum nicht auch die Astropsychik, da ja
gerade hier die experimentellen Mittel bedeutend günstiger in Bezug
auf objektive Erforschung fundamentiert sind, eine mehr wissenschaftliche
Erschließung finden sollte. Dieses umsomehr, da
neuerdings ernstgerichtete astrologische Forscher eine individuell
spezialisierte Prognose für unzutreffend erachten.

So erklärt Bethor5) die Vorausstimmung von Ereignissen für
einen Nativen direkt für unmöglich. Wenn er anderseits darauf
hinweist, daß es ausgeschlossen ist, zu unterscheiden, ob der Native
ein Mann, eine Frau, ob Neger oder Mongole oder ein Tier ist,
so wäre damit jede individuelle Horoskopie im alten Sinne negiert.

Ich glaube auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen zu-

3) Auerbach: Die einfachste u. vollständigste Naturbeschreibg. Scientia 1928. I.

4) Ernst: Das morphologische Bedürfnis. Naturwissenschaften 1926. 48/49.

5) Bethor: Ist Astrologie möglich? Die Astrologie 1927. Okt./Nov.

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