Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 507
(PDF, 130 MB)
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anderen Anwesenden gesehen wird, haben wir es nicht mehr mit
der Manifestation eines Lebenden sondern mit der eines Abgeschiedenen
, einer Geister erscheinung, zu tun. Die Mutter, welche, wie
Iiiig in seinem Buche „Ewiges Schweigen?" berichtet, in Agonie im
Bette liegend, ihre 9 Meilen entfernten Kinder besucht, dort von
diesen Abschied nimmt und dabei von der Kinderfrau beobachtet
wird, dann, nochmals erwachend, von diesem Besuche ihrer Mutter
und der Wartefrau erzählt und dann stirbt, hat ihren Doppelgänger
ausgesandt; ein rein animistischer Vorgang* Dagegen halte
ich die Fälle XV und XX in Flammarions „Rätsel des Seelenlebens
", in denen, nach den Umständen zu schließen, bereits kurz
vorher Gestorbene sich ihren Nachbarn außerhalb ihres Hauses
zeigen, für spiritistische Phänomene, Wenn Professor Malfatti behauptet
, die Aussendung des Doppelgängers sei unmöglich, da die
Seele auch nicht einen Augenblick zu Lebzeiten den irdischen Körper
verlassen könne, und damit alle animistischen Phänomene
leugnet, so verwechselt er den Fluidal mit der Seele, Diese tritt
nicht aus dem Körper, sondern nur die Feinstoffkörper, während
deren dirigierende Prinzipien, die wir unter Hern Begriffe Seele
zusammenfassen, in ihrem Sitz, dem Blute, bleiben.

Die stärkste Beweiskraft für den Spiritismus haben nach Professor
Gatterers Meinung, der ich mich anschließe, die spontanen
Geistererscheinungen, wenn auch den willkürlich hervorgerufenen
ob ihrer großen Anzahl ein großes Tatsachenmaterial zu verdanken
ist. Wir finden solche Fälle in erdrückender Anzahl von den verschiedensten
Schriftstellern berichtet und kommentiert Man lese:
Corres „Christliche Mystik", Kerners „Blätter aus Prevorst",
„Seherin von Prevorst", Grabinsky, Raupert, Dr* Kemmerich u. v. a.
Am besten und eingehendsten behandelt Johannes Iiiig in seinem
Werke „Ewiges Schweigen?" die schwierige Mateaie. Er bespricht
mit großer Sachkenntnis darin mehrere verbürgte Fälle, darunter
auch einige von ihm jahrelang beobachtete und untersuchte, und
kommt dabei zu folgenden interessanten Erklärungen:

So wie Tagesereignisse, die uns stark beschäftigen, in unser
Traumleben hineinspieien, so hält er es für wahrscheinlich, daß
starke irdische Wünsche, speziell solche kurz vor dem Tode gehegte
, imstande sind, nach dem Ableben Zwangshandlungen zu
veranlassen, also wie posthypnotische Befehle wirken. Er weist
darauf hin, daß man bei allen Spukerscheinungen den Eindruck
gewinnt, wie wenn die Phantome unter dem Zwange einer fixen
Idee immer dieselben, den Beobachtern sinn- und zwecklos vorkommenden
Handlungen ausführen würden, und teilt die Ansicht du


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