Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
21.1927/28
Seite: 509
(PDF, 130 MB)
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bungen aus einer anderen Welt für unmöglich halten, weil wir persönlich
keine empfingen, denn auch sie werden von einer großen
Zahl Personen, darunter angesehenen Gelehrten, bezeugt. Wenn
auch Dr« Bär kürzlich in einem Aufsatze im „Universum" nachweist,
daß sich ein Teil der von Gelehrten beobachteten Phänomene durch
Taschenspielerkünste hervorbringen läßt, so ist das noch kein Beweis
dafür, daß sie auch wirklich so zustande kamen. Ich für meinen
Teil habe zu viel Respekt vor Gelehrten wie Zöllner, Weber,
Scheibner, Wach, Thiersch, Ludwig, Wundt usw., um ihnen zuzumuten
, daß sie, denen es um die Ergründung der reinen Wahrheit
zu tun war, die gemachten Beobachtungen leichtfertig testiert hätten
, ohne vorher alle Kautelen gegen Betrug zu schaffen. Das geschah
auch, indem man sogar den damals berühmtesten Taschenspieler
, Hofkünstler Bellachini, behufs Überwachung des Mediums
und der Vorgänge beigezogen hatte. Auch glaube ich nicht, daß die
genannten Gelehrten alle zusammen weniger gescheit waren als
Dr» Bär, trotz seiner sehr interessanten Ausführungen,

Wenn wir uns nun die Frage stellen, wodurch die bisher konstatierten
Tatsachen des Somnambulismus und Spiritismus überhaupt
verursacht bezw. gegeben sind, so erhalten wir außer durch
die okkulte Lehre auch von Kant in seinen „Vorlesungen über Psychologie
" und in seinen „Träumen eines Geistersehers" wertvollen
Aufschluß. In den ersteren bezeichnet er Geburt, Leben und Tod
als Zustände der Seele; Geburt und Tod seien Anfang und Ende
des menschlichen Lebensr nicht aber der Seele. Mithin bleibe die
Substanz der Seele, wenn der Körper vergeht, also müsse auch die
Substanz dagewesen sein, wenn die Seele vergehe. In seinen „Träumen
eines Geistersehers" schrieb Kant auf Grund seiner Erfahrungen
mit Swedenborg: „Die menschliche Seele müßte daher
schon im gegenwärtigen Leben als verknüpft mit zweien Welten
zugleich angesehen werden, von welchen sie, sofern sie zur persönlichen
Einheit mit dem Körper verbunden ist, die materielle Welt
allein klar empfindet Es ist zwar demnach einerlei Subjekt, was
der sichtbaren und unsichtbaren Welt zugleich als Glied angehört,
aber nicht eben dieselbe Person, weil die Vorstellungen der einen
ihrer Beschaffenheit nach keine begleitenden Ideen von der anderen
Welt sind und daher, was ich als Geist denke, von mir als
Mensch nicht erkannt wird, und umgekehrt."

Damit ist gesagt, daß wir Doppelnaturen sind, bestehend aus
Subjekt und Persönlichkeit. Unser Körper ist eine bloße Erscheinungsform
der Seele, von dieser produziert, um im grobstofflichen
Leben einen Träger zu haben. Dieser Träger kann sich aber nur


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