Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 2
(PDF, 142 MB)
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sich stets darum, daß aus der Art der erfolgenden Ausschläge des
aus einer mit einem Goldring oder auch einem Kegel aus irgend
einem anderen Material beschwerten Schnur bestehenden mathematischen
Pendels, das mit der Hand über das zu befragende Objekt
freischwebend gehalten wird, bestimmte Rückschlüsse auf die
Natur des fraglichen Gegenstandes gemacht werden»

Ganz besonderer Beliebtheit erfreut sich seit letzter Zeit das
siderische Pendel in der Praxis der Heilkundigen zu Zwecken der
Diagnostik und Arzneimittelwahl. Man findet hier eine derartig
große Anzahl besonderer Deutungsmethoden der Pendelausschläge,
wiii auch, was noch befremdender erscheint, so verschiedene Arten
dee Pendels an sidi, daß man verständlicherweise leicht geneigt ist,
von wissenschaftlicher Warte aus eine Beschäftigung mit derartigen
Problemen, die denen der Weissagungsmethoden aus Kaffeesatz
etc. nichts vorweg zu haben scheinen, abzulehnen*

Dieser Standpunkt aber ist, so verlockend es auf den ersten
Eindruck hin erscheint, bei ernster Nachprüfung des Phänomens nicht
haltbar. Man wird im Gegenteil feststellen müssen, daß das Pendeln
tatsächlich Ergebnisse liefert, die bei mathematischer Auswertung
Trefferprozente von hundert Prozent öfters aufweisen,
besonders wenn man leblose Gegenstände wie Schriftproben etc.
bependelt Hinzu kommt, daß doch eigentlich das Pendel mit der
Wünschelrute sehr vieles, ja das Wesentlichste gemeinsam hat

In beiden Fällen könnte es sich immer um eine Reaktion auf
irgendwelche Effluvien handeln, die über den Weg der nervösen
Disposition des Sensitiven zum Ausdruck gelangt So kann nach
Landgraeber *) heute ein guter Rutengänger im Verein mit Geologen
Ersprießliches leisten. Auch Ambronn2) weist ausdrücklich auf
die Zusammenhänge des Wünschelrufenphänomens mit den radioaktiven
Bodenemanationen hin. Warum soll also nicht auch die Anwendung
des siderischen Pendels, gerade infolge seiner großen
mechanischen Empfindlichkeit, für den Nachweis so feiner Emanationen
, wie sie etwa einem Briefe oder einer Photographie anhaften
können, möglich sein? Hier entbehrt, wenn man das Phänomen
der Wünschelrute zugibt, eine Ablehnung vorläufig jeder
Begründung.

Nimmt man also an, daß das mathematische Pendel in den
Händen psychologisch besonders disponierter Personen in irgendeiner
Weise zutreffende Angaben übermittelt, so erhebt sich als

*) Landgraeber: Die Erforschung des Erdinneren. Zeitschrift für angew.
Chemie 1*26, 45.

2) Ambronn: Geophysik,


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