Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 56
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0060
56 -

haben, und sie sollen streng darauf achten, daß diejenigen, die ihre
Leistungen beurteilen, ihre Laufbahn als Schüler, nicht als Prüfungskommissare
beginnen. Und weiter: Wer seine Leistungen
in einen Dienst stellt, der muß sich über deren Wert in diesem
Dienste klar sein, er muß ihn richtig einschätzen und richtig einbekennen
* Ich kann hier nur Andeutungen bringen. Die Mitteilungen
hellsehender Medien werden oft — auch von erfahrenen
Okkultisten — insofern falsch eingeschätzt, als sie als objektiv unzweifelhaft
sicher angesehen werden. In Wirklichkeit unterliegen
Medien — wenn nicht immer, so meistens — im Trance denselben
Irrungen wie im Wachzustand. Ein sehr wichtiges Beispiel:

Wie die Prüfung der Sinnesorgane von Personen, die sich um
Aufnahme in den Eisenbahndienst oder in ähnliche Dienste bewerben
, lehrt, gibt es viele Personen, die bei diesen Prüfungen als
farbenblind oder als farbenuntüchtig befunden werden, ohne daß
sie vorher von diesem Umstände die geringste Kenntnis hatten.
Und dieser Sinnesmangel bleibt im Trancezustand nicht nur aufrecht
, sondern er macht sich, aus Gründen, die zu besprechen zu
weit führen würde, mitunter in verstärktem Maße bemerkbar. Es
kann also vorkommen, daß ein Medium die Angabe macht „eine
Frau mit lichtgrüner Bluse", während die Bluse in Wirklichkeit
rosa war. Oder: Manche Medien werden im Trancezustand überempfindlich
gegenüber Metallen. Das führt zu einer Überschätzung
der Gesichtseindrücke, und es werden Mefallgegenstände, z. B. ein
Hammer, wuchtiger geschildert, als es der Wirklichkeit entspricht.
Dies zum Nachweise der Notwendigkeit gründlicher Vorkenntnisse
auch des Kriminalisten. Sonst kommt es bei Prüfungen zu falscher
Beurteilung des Mediums und der Methode selbst, in der Praxis
möglicherweise zu Irrtümern, die die Untersuchung ungünstig beeinflussen
und in der Folge natürlich wieder zu falscher Wertung
der Methode führen. Soviel über die fachliche Seite.

Vom Standpunkt der Praxis aus kommt noch folgendes in Betracht
: Wirklich gute Medien sind sehr subtile Wesen. Ihre Ausbildung
ist sehr riskant, denn man weiß nie, wie lange ihre Fähigkeiten
anhalten und ob sie nicht plötzlich ganz schwinden. Werden
Medien bemüßigt, auf Kommando zu arbeiten, dann leisten sie oft
nur Minderwertiges und sie verfallen, besonders wenn sie direkt
oder indirekt materiell interessiert sind, leicht der Versuchung,
Tricks anzuwenden, bewußt oder unbewußt zu schwindeln. Liebhabermedien
, bei denen auch wieder mit Sensationsgier gerechnet
werden muß, werden sich in ausreichender Zahl kaum finden lassen,
und zwar umsoweniger, als viele und gerade die besten Medien


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0060