Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 71
(PDF, 142 MB)
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m entbehren. Der Seele ist das Fortbestehen des Körpers nicht gar
so wichtig, da sie mit dem Tode nichts verliert

Wir leben so recht eigentlich im Gespräch und im Verkehr mit
Büchern, müssen aber Buddha recht geben, daß wir uns dabei nicht
in Nichtigkeiten verlieren dürfen. Jedenfalls tut uns alles Not, was
den Gemeinsinn hebt, der die Vernunft kontrollieren muß,
damit sie nicht durch Egoismus abirrt, den doch wieder Jeder
braucht, um das Bewußtsein des „Ich" nicht zu verlieren, womit
wir die Lebenskraft unterhalten. Die Seele braucht zum Unterhalt
einen genügenden Pulsschlag, und die Ideale und selbstgesetzte
Aufgaben des Ich halten ihn auf der Höhe. Ein Verjüngungsmittel
kann nur ein solches sein, das auch die Stimmung hebt, ohne welche
die Lebenskraft abwärts gleiten muß. Wenn Aeskulap doch darauf
achten wollte! Bei Beteiligung der Seele wird aus Handwerk Kunst,
nur der Seelenvolle kann seine Mitmenschen beschenken und selbst
höhere Seinssfaffeln erklimmen. Aber in Zeiten, wo der Glaube
niedergebrochen ist, gelingt nichts. Er ist die Nährmutter aller
Lebensreize, denn die Seele braucht den Anschluß an Geisfbahnen
nicht nur, auch mit der Allseele muß die Strahlung unterhalten
bleiben. Da das Ewige ohne seine Voraussetzungen nicht
haften kann, so naht auch bei unvernünftigem Leben wie bei Glau-
benslosigkeit der Tod, die „Entseelung", s ch n e 11 e r, und nur, weil
dar Ewige die natürliche Neigung hat, längstmöglich zu haften,
erklärt sich manchmal ein Beharren am Leben. Die eine neue Stätte
suchende, an Zeit und Raum nicht gebundene Seele veranlaßt das
Entstehen seines Körpers, die Befruchtung, denn die persönlich
herrschende Seele verschmilzt mit keiner andern; das Ewige als
Schöpferkraft schafft sich die Hülle, das Zeitliche! Ich möchte keineswegs
die Möglichkeit einer Seelenverschmelzung in höheren Daseinsformen
als der menschlichen in Abrede stellen. Wo bei astrologischer
Geburtswahl Vernunft und Glaube ausstrahlen, wird sich
auch eine bildungsverwandte Seele zum Bau dieses Körpers angezogen
fühlen. Die Sonderbarkeiten der Schwangerschaft erklären
sich aus dem Nebeneinander zweier mehr oder minder harmonischen
Seelen.

Die Besserung aller menschlichen Einrichtung ist ganz abhängig
von dem Zeitpunkt, wo diese seelische Basis alles Erdenlebens sich
als Erkenntnis durchsetzt. „Tolle" Gedanken würden nicht mehr
beklatscht, Schalheiten abgelehnt, der Anschluß an Natur und
Vernunft im gemeinsamen Wirken gesucht werden. Hoffentlich erweist
sich der Palast in Genf in seiner Natürlichkeit dauerhafter
als der Turm weiland von Babylon. Auch jeder Staat kann nur ge-


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