Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 115
(PDF, 142 MB)
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ist, was er ißt/1 Da die Bewohner des Zwischenreiches in Beziehung
zu gewissen Tieren und Pflanzen stehen, war eine sorgfältige Auswahl
der Speisen geboten, um einerseits mit unerwünschten Geistwesen
keinen Kontakt zu erhalten und anderseits günstige Geister
heranzuziehen. Eine ähnliche Auffassung besteht noch bei den
heutigen Spiritisten, die glauben, daß die Qualität der sich manifestierenden
Geister von dem ethischen und spirituellen Niveau der
Sitzungsteilnehmer abhängt

Das wichtigste Moment in der Vorbereitung zur magischen Tat
war die Forderung geschlechtlicher Enthaltsamkeit In der Auffassung
der Primitiven wird dem Geschlechtsakt magische Bedeutung
zugeschrieben. Für den magisch Denkenden sind alle Körpersäfte
, speziell das Sperma, Träger der Ichheit. Da der Geschlechtsakt
eine Schwächung der magischen Kraft bedeutet, so werden die
Abstinenzvorschriften für jeden, der sich zur magischen Betätigung
vorbereitet, ohne weiteres verständlich. Für den Priester, als berufsmäßigen
Vermittler zwischen den Menschen und der Gottheit,
ergibt sich daher die selbstverständliche Verpflichtung, durch das
Zölibat seine magische Kraft intakt zu erhalten.

Zur näheren Vorbereitung gehör te auch noch, daß der Magier
3 oder 7 Tage vor der eigentlichen Operation, mit dem Zaubergewand
bekleidet und mit den Zaubergeräten versehen, den magischen
Kreis betritt und gewissermaßen eine Generalprobe der Beschwörung
abhält

Kleidung.

Das Sprichwort „Kleider machen Leute" hat auch im Bereich
der Magie seine volle Geltung. Wer dem Geisterreich gebieten will,
muß sich auch nach außen hin von dem gewöhnlichen Sterblichen
auszeichnen. Da es sich bei magischen Aktionen letzten Endes um
eine Auslösung latenter Seelenkräfte handelt, so ist die magische
Gewandung tatsächlich ein nicht zu unterschätzender Suggestionsfaktor
. Es ist eine allgemeine Erfahrungstatsache, daß eine ungewohnte
Kostümierung einen deutlichen Einfluß auf Stimmung und
das ganze Lebensgefühl ausübt Für den magisch Handelnden soll
das Zaubergewand aber auch noch den Zweck haben, ihn unkenntlich
zu machen und vor etwaigen Nachstellungen der Geister nach
Beendigung der Beschwörung zu schützen. Die gleiche Auffassung
findet sich bei manchen Naturvölkern wieder, bei denen es üblich
ist, Kranke mit Farbe zu bemalen, um den Krankheitsdämon irre
zu leiten.

Die Kleidung des Magiers besteht meistens aus einem weifen

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