Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 136
(PDF, 142 MB)
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Jahres die Mitteilung machen kann, daß er ihr erschienen sei, diese
Summe erhalten sollte,

„Als Abwehr gegen sicher auftretende Betrüger", so stand in
dem Testament, „habe ich in dem beiliegenden Briefe drei Worte
aufgeschrieben. Nur diejenige Person ist als Erbe anzusehen,
welche diese drei Worte anzugeben weiß. Sollte im Laufe eines
Jahres sich niemand melden, der die Bedingungen meines Testamentes
erfüllen kann, so wolle man dies allgemein als Beweis ansehen
, daß es ein Fortleben nach dem Tode nicht gibt Mein Vermögen
soll dann unter die Ärmsten der Stadt zu gleichen Teilen
verteilt werden. Ich treffe diese Bestimmungen in der festen
Überzeugung, daß ich nach meinem Tode besser in der Lage sein
werde, mir den zum Erben zu erwählen, durch den mein Geld wirklich
Gutes erwirkt. Ich danke allen denen, welchen ich Mühe bereiten
muß, im voraus." Georg Brandis.

Nach Bekanntwerden dieser sonderbaren Bestimmung war
buchstäblich die ganze Stadt in Erregung.

Ein Jeder hoffte der glückliche Erbe zu sein, und doch herrschte,
verbunden mit dieser Hoffnung, auch Furcht. Jetzt war des Nachts
das Haus an der Chaussee nicht mehr erleuchtet, dafür aber
brannte in der Wohnung so manch anderer Familie während der
ganzen Nacht Licht,

Wetten wurden abgeschlossen, wann und wo sich der Geist
Brandis zeigen werde. Ungeheuer war die Aufregung in der Stadt,
als im Stadtblatt mitgeteilt wurde, daß sich bereits ein junger
Mann, der Verkäufer eines Geschäftes am Ring, gemeldet und berichtet
habe, daß ihm der Geist Brandis erschienen sei. Es war
über seine Aussagen ein Protokoll aufgenommen und ihm gesagt
worden, daß er ein Jahr bis zur Öffnung des Briefes warten müsse.

Die drei Worte hatte er angegeben mit: „Ich bin Brandis".
Dieser junge Mann stand bei seinen Kollegen und Bekannten ob
seines schlechten Charakters in keinem guten Rui

Geradezu katastrophal wirkte die Kunde, daß dem kühnen Erzähler
, zwei Tage nachdem er auf dem Rathause seine Angaben
gemacht hatte, ein Unglück zustieß, an dessen Folgen er wenige
Tage später starb.

War es Zufall--?

Auf diese Frage wußte kein Mensch eine Antwort zu geben.
Allen Betrügern aber war durch diesen Vorfall ein für alle Mal
der Mut zu lügenhaften Aussagen genommen.

Das ganze Jahr hindurch blieb das Interesse für den Fall
Brandis wach. Als nur noch kurze Zeit an dem einjährigen Todes-


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