Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 147
(PDF, 142 MB)
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50 Loth Blei ♦ . ♦...... ♦ 0 Linie Exkursion

Besonders bemerkenswert ist es, daß diese Ergebnisse erst
dann auftraten, als die Versuchsperson auf die Erzielung geradliniger
, und zwar „senkrecht auf die Vorderseite des Sensitiven"
verlaufender Schwingungen des Pendels sozusagen dressiert war*
Und hier stehen wir nun vor der Frage, wie diese Ausschläge Zustandekommen
konnten* Es bestehen zwei Möglichkeiten* Entweder
waren die Schwingungen das Ergebnis telekinetischer Versuche
(vgl* die Untersuchungen des Prot Ochorowicz in Warschau mit
seinem Medium Stanislawa Tomczyk — starre Strahlen). Oder die
Schwingungen wurden durch entsprechende Willenseinstellung der
Versuchsperson hervorgerufen. Wir wissen ja, daß die Schwingungen
des siderischen Pendels durch Willenseinstellungen erzeugbar
und lenkbar sind. Die Art der Versuchsergebnisse spricht
allerdings dafür, daß es sich tatsächlich um telekinetische Experimente
gehandelt hat.

Doch sei dem wie immer — jedenfalls wurden von Reichenbach
keine Pendelversuche im eigentlichen Sinne vorgenommen. Sein
Streben war nie auf die Erzielung deutungsfähiger Ausschläge gerichtet
, ihm war und blieb das Pendel lediglich ein Apparat zur
Erforschung und zum Nachweise von Fernwirkungen. Und daran
änderte sich auch nichts, als Reichenbach sein Versuchsfeld ausgedehnt
und den oft zitierten und fast eben so oft mißverstandenen
Satz aufgestellt hatte: „Die Körper emanieren oder radiieren etwas
aus, das ihr Gewicht nicht vermindert, durch Glas hindurchgeht
und das auch auf Entfernung so mächtige Wirkungen ausübt, daß
es motorische Tatsachen vollbringt, d. i. die Bewegungen des Pendels
beherrscht." Gleichwohl sind die Forschungen Reichenbachs
auch für die Pendelforschung von größter Bedeutung. Denn hier
finden ja die beiden Theoriengruppen, die Strahlen- oder Emissionstheorien
einerseits und die idiomotorischen oder psychomotorischen
Theorien andererseits, ihren Anschluß: beide rechnen mit Emanationswirkungen
. Während aber die Strahlentheorien eine unmittelbare
Wirkung der Sendungen auf das Pendel annehmen, nehmen
die idiomotorischen Theorien nur eine Einwirkung der Sendungen
auf das pendelnde Subjekt an, das diese Einwirkung als Empfindungserreger
auffängt und verarbeitet.

Mag man als mittelbare oder unmittelbare, als alleinige oder
mitwirkende Ursache der Pendelschwingungen das Od oder Radioaktivität
annehmen, mag man mit Prof. Haschek an Unterschiede
in der Spannung elektrischer Felder denken oder mit Alexander
von Humboldt dem Satze folgen, daß jegliche Materie mit allen

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