Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 215
(PDF, 142 MB)
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„Die Magie hat zur Aufgabe, die natürlichen Kräfte fluidaler Art
einzufangen und praktisch zu verwerten. Sie ist mithin die Wissenschaft
der Fluide und der Phänomene des Zwischenreiches*
Gegenwärtig sind wir von der Existenz der Fluide und der Realität
des Zwischenreiches überzeugt/'

Demnach bestreitet auch Piobb (in „l'Evolution de l'Occul-
tisme") den vorwiegenden Einfluß des Glaubens bezw. der Autosuggestion
bei magischen Experimenten, „Die meisten Forscher,
die sich mit magischen Versuchen abgaben, neigen zur Annahme,
daß der Glaube die alleinige bewirkende Kraft ist Ich kann diese
Ansicht nicht teilen. Ich lasse es gelten, daß der Glaube — als
psychologisches Phänomen — einen großen Anteil an der psychischen
Magie besitzt, doch ist diese nur ein Sonderfall der allgemeinen
Magie. Ich glaube vielmehr, daß jede magische Operation
auf einer rein physikalischen Theorie beruht und daß deren Elemente
der konkreten Wirklichkeit entnommen sind."

Es soll keineswegs bestritten werden, daß die Wirklichkeit weitere
Ausmaße besitzt, als wir mit unserem Fünf Sinnenorganismus
wahrnehmen können. Prof. Verweyen spricht daher im Hinblick
auf Magie und Mediumismus mit vollem Recht von einem „Aberglauben
an die fünf Sinne", und Prof. Riebet erklärt den rätselhaften
„sechsten Sinn" als die Aufnahme und Verarbeitung von
Vibrationen, die unter- oder oberhalb der Reichweife des normalen
Sensoriums liegen. Es ist das gute methodische Recht des Forschers
, solche hypothetische Deutungen zu wagen, wenn sie das
Gesichtsfeld weiten helfen undv zur Erhellung eines Tatbestandes
dienen können. Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß es
nur Hypothesen, d. h. tastende Versuche zur Deutung eines Tatsachenkomplexes
sind, die der Bestätigung durch das Experiment
bedürfen. Dies läßt denn auch Piobb gelten, indem er zum Schluß
einräumt: „Theoretisch ist die Magie nicht absolut unlogisch. Praktisch
muß sie sich jedoch auf Erfahrungstatsachen stützen, um
Berücksichtigung finden zu können. In dieser Beziehung ist bisher
noch nichts geschehen."

Entgegengesetzte Ansichten bezüglich der bei magischen Opera"
tionen wirksamen Kräfte behalten somit ihre volle Geltung. Bereits
Parazelsus schrieb: „Ihr wisset zur Genüge, was eine starke Einbildung
vermag; sie ist das jeder magischen Aktion zugrunde
liegende Prinzip." Das gesamte magische Zeremonial, wie es im
Vorstehenden in groben Zügen skizziert worden ist, bildet eine
raffinierte Summierung suggestiver Momente zur Exaltierung der
Imagination, welche, wie in letzter Zeit Cou£ in überzeugender


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