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Subjekt von dem bependelten Objekt empfängt, daß er also vielleicht
, ja wahrscheinlich als erster den Standpunkt der psychomotorischen
Theorien eingenommen hat Und weiter: eine der ersten
und wichtigsten Fragen, die sich jeder Pendelforscher vorlegen
muß, ist diese: Welche Arten von Untersuchungen können mit
Hilfe des Pendels gedeihlich vorgenommen werden, welche Objekte
können zum Gegenstande ernster Pendelversuche gemacht werden,
was ist bependelbar? Eine befriedigende Definition des Begriffes
„bependelbares Objekt" habe ich in der einschlägigen Literatur
nirgends gefunden. Nur Aufzählungen, und diese erwiesen sich als
unvollständig oder unrichtig* Die Ausführungen Humboldts bieten
zur Aufstellung einer solchen Definition die vollständige Grundlage
, Zunächst geht daraus hervor, daß alles bependelbar sein muß,
was im Menschen Eindrücke hervorzurufen vermag; also alles
schlechtweg. Fraglich nur, ob die Eindrücke jeweils so stark sind,
daß sie Pendelschwingungen auszulösen vermögen. Und das führt
zu der Unterscheidung zwischen den Begriffen „objektiv bependelbar
* und „subjektiv bependelbar". Objektiv bependelbar ist
alles, alle irdischen Körper, feste, flüssige und gasförmige, die
Gestirne und ihre Strahlen, alle Strahlungen und Ströme überhaupt
, also auch Gedanken, Subjektiv bependelbar ist aber nur
dasjenige, das an einem bestimmten Orte und zu einer bestimmten
Zeit in dem pendelnden Subjekt solche Eindrücke zu erzeugen vermag
, daß es darauf durch das Pendel sichtbar reagieren kann.
Diese Scheidung der Begriffe läßt eine vielfach verbreitete Meinung
als irrig erkennen, die Meinung nämlich, daß ein Pendler, der
überhaupt nur echte Pendelschwingungen hervorzubringen vermag
oder der sogar auf einem bestimmten Versuchsgebiete vorzügliche
Resultate erzielt, zur Vornahme jedweder Untersuchungsart befähigt
sei. Ob im Einzelfalle ein Objekt subjektiv bependelbar ist,
das hängt von der Größe und der Art der Befähigung des Pendlers
ab.
Leider ließ sich Humboldt auch zur Vornahme von Pendelversuchen
mit verbundenen Augen verleiten und wurde durch deren
Ergebnisse ebenso irre geleitet wie die meisten Anderen, wiewohl
ihm die richtige Erkenntnis von der wahren pendelbewegenden
Ursache zur Seite stand, die den anderen mangelte. Die Pendelschwingungen
sind, wie oben gesagt, die Auswirkung der Reaktion
auf empfangene Eindrücke, Vom bependelten Objekt empfängt
das pendelnde Subjekt aber nur dann Eindrücke in der erforderlichen
Stärke, wenn es auf diese entweder durch besondere natürliche
Befähigung (Überempfindlichkeit) oder durch entsprechende
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