Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 265
(PDF, 142 MB)
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einzelne Mensch selbst beginnen, will er etwas haben vom wirklichen
Leben, wonach alsdann statt Zivilisation Kultur auftritt

Die Weihnachtswirkungszeit fordert nun besonders auf zur
Besinnung* Schon von Mitte September an tritt ein eigenartiger
Impuls auf in der Natur, der den Menschen in manchen Augenblicken
überrascht Dieser Impuls wird stärker bis zur tiefsten
Winternacht, um gerade zur Weihnachtszeit besonders an des
Menschen Herz zu rühren* In den sogenannten mystischen Tagen
vom 24 Dezember bis 6. Januar ist recht viel zu erfahren. Nur
muß man sich stille Stunden schaffen, schweigsam und allein sein
können* Die geschäftliche Tätigkeit, die Existenzsorgen, der Vergnügungstaumel
usw. dürfen nicht derart das menschliche Trachten
ausfüllen, daß der Mensch sich eigentlich garnicht mehr selbst hat

Wenn man sich innerlich Ruhe schafft, nicht zwingen und treiben
läßt, dann wacht besonders um diese Zeit die Welten- und
kosmische Fröhlichkeit auf. Aus dem Menschen strahlt die große
Freude wieder, die aller Welt widerfahren ist Abends bei und
nach der Lektüre oder Musik oder dem gesprochenen Wort tritt
ein Zustand ein, der als seelenschaffend bezeichnet werden kann.
Sie Seele belebt Schaffensmächte, welche mit den Seelentrieben
formen. Was die Seele zum aufbauenden Geiste hin sich angeeignet
hat, das benutzt der Geist zur schaffenden Weltwirksamkeit, und
dadurch, daß diese allumspannende Tätigkeit auf die Seele zurück-
wirkt, wird die Seelenfreude und die Seelenweihe erreicht, welche
den Menschen hellsichtig und hellhörend werden läßt. Diese Seelenfreude
ist, was wohl der Leset empfinden kann, von viel erhabenerer
und eindrucksvollerer Art, als es irgendwelche irdische
Freude darzubieten vermag. Wenn dann gar der im Lichterglanz
erstrahlende Weihnachtsbaum den Höhepunkt des Festes ankündigt
, dann kann die Seele dieses Symbol richtig deuten und vorempfinden
, was es heißt: „Die Sonne um Mitternacht sdjauen".

Der Okkultismus als Wissenschaft des Verborgenen sieht ein
belebtes Universum. Was davon materiell ausgebeutet wird, wird
Erdenwissenschaft und Erdenleben; aber es verliert nicht seine
universale Bedeutung, wenn es im Hinblick auf den zusammenhängenden
Kosmos gewertet wird. Wer in die tieferen Gründe des
Weltgeschehens eindringen und aus ihnen wirken will, der weiß,
daß okkulte Erfahrungen andere Welten zeigen, welche den Maßstab
der üblichen Erdensinne übersteigen. In diesen Welten bei
vollem Wachbewußtsein zu leben, bedeutet zugleich ertragbares
Erdenschicksal. Mit dem Sein fester Verbunden, indem er es allseitig
wertet, wird der okkult erkennnende Mensch. So schafft er


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