Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 275
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0279
275 -

daß die griechischen Frauen während der Abwesenheit ihrer Ehemänner
ihre Betten mit Vitexblättern bestreuten, um unreine Gedanken
zu verscheuchen*

Die Raute (Ruta graveolens L.) gilt allgemein als Mittel gegen
Unkeuschheit4) Wenn jemand vermutet, daß ihm die Liebe in
einer Speise eingegeben worden sei, so nehme er Raute oder
Mauerraute, Weintrauben und Theriak, von jedem 1 Quentchen,
lasse es mit Zwiebeln kochen und esse dann alles zusammen»5)
Bei den Beschwörungen und Austreibungen des Teufels, wie sie im
christlichen Mittelalter üblich waren, galt die geweihte Raute in
allen möglichen Formen ihrer Anwendung, selbst in Räucherungen
und Bädern, als ein probates MitteL Da angezauberte Liebe als
eine Art Besessenheit von einem unreinen Geist angesehen wurde,
so fand die Raute mannigfache Verwendung, um Liebeszauber zu
brechen, und ihre Wirkung wurde jener des Johanniskrautes
gleichgestellt, von dem es im „Destillierbuch" (Straßburg 1500)
des Hieronymus Braunschweig heißt: „Das Johanniskraut (Hypericum
) wird von etlichen Lateinern „Herba de fuga Damonis"
(Teufelsflucht) genannt Darum, wenn ein Mensch das Kraut in der
Hand verborgen (hält und) einem behafteten Menschen die Hand
biethet, ihm die Hand nicht geboten wird. Dasselbe zu Zeiten auch
geschieht von der Weinrauthe."6)

Auch in der Homöopathie finden Agnus castus und Ruba Verwendung
. Für Agnus cast gibt z. B* Dn Stauffer folgende Indikationen
: Schwäche der Geschlechtszentren, Samenfluß alter Sünder
, Folgen von geschlechtlicher Ausschweifung, Impotenz mit
stetem Denken an Geschlechtliches. Hypochondrie, Neurasthenie.7)

Ruta ist gemäß Dr. Jahr indiziert bei Samenfluß und übermäßiger
Steigerung der sexuellen Begierden.8)

Auch der Lattich soll erotisch niederschlagend wirken. Vom
Giftlattich (Lacfuca virosa L.) schreibt Dioskurides: „Seine Samen
getrunken hilft denen, die an häufigen Samenverlusten leiden,
und hindert den Beischlaf."9) Der Giftlattich war offizinell, enthält
einen Milchsaft, der in kleinen Dosen beruhigend, in großen
betäubend und giftig wirkt. Lactucarium heißt der eingetrocknete

Dr. M. Urban. Pflanzen in der alt- und neuvolkstümlichen Heilkunde}.
Ärztl. Zentral-Ztg. August 1904.

5) Hovorka-Kronfeld. Vergleichende Volksmedizin IL 171.

6) Hovorka-Kronfeld. ebenda I. 358.

"0 Dr. Karl Stauffer. Homöotherapie. Tfeegensburg 1924. S. 626.

8) Dr. Jahr. Nouveau Manuel de Medecine homoeopathique. Bd. I. S. 625.
Paris 1872.

9) Dioskurides. Arzneimittellehre (deutsch v. Bernedes) II. 164.

18*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0279