Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 309
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0313
309

Valvaser5) läßt die Hexensalben aus dem „Schlaff-Nachtschatten"
(Atropa Belladonna), der „Wolffswurtz" (Aconitum) und einigen
gleichgültigen Ingredienzien zusammengesetzt sein.

Nach griechischer Mythe ist Aconit aus dem Geifer des Cerbe-
rus erwachsen, und auch in der nordischen Mythologie spielt es
eine Rolle.

Der Eisenhut (Aconitum Napellus), auch Sturmhut, Venuswagen
genannt, gehört zur Familie der Ranunculaceen und wächst
in den Bergregionen des mittleren Europa. Alle Teile sind stark
giftig, besonders die Knollen, welche scharf rettichartig riechen,
schwach süßlich, aber bald äußerst brennend scharf schmecken und
wie die Blätter und Samen Aconitin sowie einige andere Alka-
loiden enthalten.

Aconitin (C30HiTNO7) findet sich in den Wurzelknollen und
Blatten, verschiedener Aconitum-Arten, besonders im Aconitum
Napellus (bis 1,25 °o) und wird durch Ausziehen mit weinsäurehaltigem
Alkohol gewonnen. Aconitia in einer Dosis von 0,0025
gr kann schon Vergiftungserscheinungen, in einer solchen von 0,01
bis 0,02 gr den Tod eines Erwachsenen herbeiführen.

Für unseren Zweck ist besonders von Interesse, daß in der
Homöopathie gemäß Dr. Jahr Aconit in folgenden speziellen Fällen
indiziert ist: Übermäßige Lichtscheu; erotische Raserei; Ekel vor
allen Speisen.

Mohn.

Die Mohnkapseln sind Attribute des Schlaf- und Totengottes.
Bei den Alten war der Mohn der Demeter heilig, weil er ihren
Schmerz über den Raub ihrer Tochter gelindert hatte, als sie ihn
bei Mekone in Sikyonien fand.

Der Mohn gehört zu den ältesten Arzneipflanzen und für die
Bekanntschaft mit seiner schiafmachenden Wirkung sprechen viele
Zeugnisse. Schon zu Homers Zeiten muß er in Kleinasien angebaut
worden sein. Theophrast kannte das Opium unter dem Namen
Mekonion, Dioskorides und Plinius beschreiben auch die Gewinnung
desselben. Man unterschied das Opos, den eingetrockneten
Milchsaft der Kapsel, von dem minder wirksamen Extrakt der ganzen
Pflanze, dem Mekoneion. Die Araber verbreiteten es unter
dem Namen Afiun.

Das Opium gewinnt man im Orient aus der noch nicht völlig
reifen Kapsel des Mohnes; die getrockneten, unreifen Kapseln enthalten
bis 0,25 0 o Morphium und 0,15 0 o Narkotin. In den reifen

5) Ebendort.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0313