Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 310
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0314
- 310

Kapseln steigt der Morphiumgehalt auf 2 °o. In größeren Gaben
verabreicht stört Opium die Sinnestätigkeit, verwirrt den Geist,
verursacht anhaltenden, oft mit den angenehmsten Träumen erfüllten
Schlaf»

Der Analogieschluß ist die primitivste Form des wissenschaftlichen
Denkens und bildet stets den Ausgangspunkt zu späteren
wissenschaftlichen Erkenntnissen. Aus einer vagen Ähnlichkeit
zwischen zwei verschiedenen Dingen wird eine geheimnisvolle
Sympathie zwischen beiden angenommen. So setzte' man gewisse
Pflanzenformen in Beziehung zu gewissen Körperteilen, Das war
die Lehre der Signaturen, die für die mittelalterliche Zauber-
und Volksmedizin von grundlegender Bedeutung war. Auf die
narkotischen Eigenschaften des Opiums ist man zuerst durch die
Ähnlichkeit zwischen der Mohnkapsel und dem menschlichen Kopf
verfallen. „Die Kapsel des Mohns" — schreibt Oswald Crollius in
seinem „Traicte des Signatures" ~ „den die Lateiner Papaver,
die Italiener Papavero, die Spanier Dormidera, die Deutschen
Magsamen und die Araber Thartax nennen, stellt den Kopf und das
Gehirn dar. Der Aufguß von Mohnkapseln ist daher für Krankheiten
des Kopfes zu empfehlen:*

Die gleiche Überlegung wird auch wohl zur Entdeckung der
narkotischen Eigenschaften des Stechapfels geführt haben, wie
man auch wohl die Mandragorawurzel wegen der Ähnlichkeit mit
einem Phallus als Aphrodisiäcum angesehen haben mag.

Wahrträume.

Von Sabina de Costa.

„Träume sind Schäume" sagt ein altes Sprichwort. Wie wenig
Berechtigung gerade diese geflügelten Worte haben, will ich nachstehend
darlegen.

Mit Unrecht ist für die meisten Menschen der Traum etwas,
das man als unvermeidliche Sache mit in den Kauf nimmt, ohne
daß es sich besonderer Mühe lohnte, sich im wachen Zustand gar
zuviel damit zu befassen« Und drängt sich ein Traum hartnäckig
in die Erinnerung, dann fertigt man ihn gerne mit dem oben zitierten
Sprichwort ab. Die Grenzfragen Traum und Wachen sind noch
nicht gelöst. Wir wissen durchaus noch nicht restlos, was Traum
und was wirkliches waches Leben ist. Oft hat man sich schon dabei
ertappt, im sogenannten wachen Zustand zu träumen, wobei man
Handlungen illusioniert, um nachher zur Besinnung zu kommen,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0314