Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 329
(PDF, 142 MB)
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sonen haben können oder daß sie, ohne zu sprechen oder irgend
ein Zeichen zu geben, auf andere Personen einwirken können, auf
kranke Personen sogar in heilsamer Weise* Und all* dies selbst
auf sehr große Entfernung?!"

Diesen Ausführungen von Frau Maier fügte ihr Gatte hinzu:
„Diese Vorgänge von Fernwahrnehmen und Fernwirken sind wirklich
höchst rätselhaft. Daß es sich dabei nicht blos um Humbug
handelt, scheint festzustehen. Wie erklärst Du, Franz, als Naturforscher
diese Vorgänge?'*

Inzwischen war Irma auf die Galerie zu rüdegekehrt, und bevor
,Schneider dem Freunde antworten konnte, sagte sie: »Gerade
wollte auch ich Herrn Schneider um eine Erklärung all* dieser wunderbaren
Dinge bitten. Ich kann übrigens noch mitteilen, daß mir
gestern unsere Indianerin Zahorina unter feierlicher Befeuerung
der Wahrheit ausführlich erzählt hat, daß wiederholt Männer
ihres Stammes, ohne ein Wort zu sprechen und ohne Zeichen, also
sozusagen nur mittelst der Gedanken, sich gegenseitig Mitteilungen
gemacht haben. Und zwar auch auf große Entfernungen, z. B. aus
der Gegend von Milwaukee quer über die Breite des Michigansees
hinüber zum andern Ufer. Diese Männer waren sogenannte „Mus-
kikiwininees,*) die mit Hilfe eines Gottes „Manitu" und des Wassergottes
„Unk-ta-he" ihre Kunst ausübten."

„Diese Mitteilung*", nahm jetzt Schneider das Wort, „ist mir
seht interessant. Zu den berührten Fragen hätte ich Folgendes zu
sagen: Gegen den vielen Menschen tröstlichen Glauben an die
Möglichkeit eines Verkehrs mit den Geistern Verstorbener will ich
hier nicht auftreten. Auch möchte ich nichts gegen den Glauben an
die Möglichkeit eines durch Geister vermittelten besonderen Verkehrs
zwischen Lebenden einwenden. Nach zahlreichen Beobachtungen
ist zwischen entsprechend beanlagten Mensehen ein gegenseifiger
besonderer Verkehr möglich ohne die gewöhnliche Ver-
mittelung durch unsere Sinnesorgane, auch auf große Entfernungen
und selbst ungewollt. Dies ist bereits im Altertum vielfach beobachtet
worden, dann im 16. und 17. Jahrhundert namentlich durch
die berühmten Ärzte Paracelsus und van Helmont. Ferner
später durch den aus der Schweiz stammenden Arzt Mesmer,
den hauptsächlichen Begründer der Lehre vom sogenannten animalischen
Magnetismus und von der sogenannten animalisch-magnetischen
Heilmethode. Nach Mesmers Anschauungen und mehrerer
seiner Nachfolger ist das ganze Weltall von einem überaus

*) „Muskikiwininee" bei den Dakotas, soviel wie „Medizinmann", d. u Zauberer
u. s. w.


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