Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 342
(PDF, 142 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0346
Der Einfluß des Mondes auf den Radioempfang.

Es ist schon lange bekannt, daß die Stärke drahtloser Signale,
die auf große Entfernungen gegeben werden, schwankt, auch wenn
sich am Sender nichts verändert und die Aufgabe und Empfangs-
bedingungen genau dieselben bleiben. So kommt es vor, daß ein
Empfang wochenlang durchaus befriedigend ist und plötzlich ohne
erkennbare Ursache und ohne daß sich bei der abwesenden oder
empfangenden Stelle irgend etwas verändert hätte, sehr schlecht
hörbar oder sogar ganz unhörbar wird. Diese Erscheinung dauert
manchmal mehrere Tage und verschwindet dann wieder ebenso
plötzlich, wie sie gekommen war. Sie hat nichts zu tun mit der
wohlbekannnten Verstärkung aller drahtlosen Zeichen während der
Nacht, die man durch das sogenannte Heavisidesche Radiodach
erklärt

Ein englischer Amateur, Derek Shammon, hatte bemerkt, daß
die Radioempfänge von amerikanischen und anderen sehr entfernten
Stationen bei hellen Mondnächten erheblich deutlicher wurden.
Er begann daher eine Statistik der Nächte mit gutem und der
Nächte mit schlechterem Empfang aufzustellen und fand dabei zu
seiner Überraschung, daß die besten Empfänge immer mit dem
Vollmond zusammenfielen, und zwar ebensowohl dann, wenn dieser
zu sehen, als wenn er von Wolken bedeckt war. Von diesem
Zeitpunkt bis zum Neumond nahm die Empfangsstärke dauernd ab*
um dann ebenso allmählich wieder anzusteigen. Dabei hatte Shammon
alle Vorsichtsmaßregeln, deren Beschreibung hier zu weit führen
würde, getroffen, um eine Täuschung seinerseits auszuschließen.
Die von ihm gefundene Intensitätskurve weist nur unbedeutende
Schwankungen auf, wie sie bei derartigen Versuchen unvermeidlich
sind. Shammon hat daher die Überzeugung gewonnen, daß diese
Veränderungen in der "Stärke des Radioempfangs irgendwie mit
der Drehung der Erde und des Mondes in Zusammenhang stehen.

Es ist interessant, mit diesen Ergebnissen die Beobachtungen
zu vergleichen, über die kürzlich Vincent in Brüssel in der Zeitschrift
„Onde Electrique" berichtet hat. Dieser hat nämlich Diagramme
veröffentlicht, welche für einen längeren Zeitraum genau
die Stärkeschwankungen verzeichnen, die die von der Station
Lafayette gegebenen Signale in Meudon hervorbrachten. Alle
Maxima fallen dort kurz nach Neumond, kurz nach dem ersten
Mondviertel, kurz nach Vollmond und kurz nach dem zweiten
Mondviertel, keins aber auf die diesen Phasen kurz vorhergehenden
Tage. Vincent, dem diese Merkwürdigkeit nicht entgangen ist,
stellt keinerlei Hypothese darüber auf, hält es aber für dringend


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