Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 358
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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einwandfreien Tatsachenmaterials stellen kann, nicht abstreiten.
Die Menge von gesammelten Erfahrungen und experimentell bewiesenen
Tatsachen muß für denjenigen, welcher offenen Auges
das Ganze prüft, in seinen Konsequenzen sehr überzeugend wirken.

Ehrliche Skeptiker und Kritiker, welche die okkulten Erscheinungen
ebenfalls schon ernsthaft und unter sachlicher Prüfung und
Beobachtung untersucht haben, gelangten gewöhnlich ganz ungewollt
zu der Überzeugung, daß hinter sämtlichen Erscheinungen eine
Kausalität und eine, wenn auch rätselhafte, so doch unleugbare Wirk-
lickkeit standen. Leider sind die okkulten Kräfte kaum den Wirkungen
, geschweige denn ihrem wahren Wesen nach völlig erforscht.
Aber sie sind da, zu Nutzen und Schaden der Menschheit. Suggestion
, Hypnose, vereinzelt auch Telepathie und Odopathie haben
sich ihre Anerkennung auch vonseiten der Wissenschaft errungen,
und die anderen Zweige des Okkultismus werden im Laufe der
Zeit noch folgen. An die Beurteilung solcher Fragen darf man aber
mit keinen von Unerfahrenheit und Eigensinn diktierten Meinungen
und Vorurteilen herangehen, sondern muß hinsichtlich dessen,
was möglich und was nicht möglich ist, alles überprüfen und vor
allem nach Gelegenheiten trachten, okkulte Phänomene experimentell
selbst zu erleben. Letzteres kann natürlich am besten die wahre
Überzeugung verschaffen.

Der realistische Denker ist, wie bereits gesagt, noch nicht gewillt
, Tafsachen aus dem Reiche des Übersinnlichen einfach als
solche anzunehmen, da sie außerhalb seiner Erfahrungen liegen und
sich materialistisch vernunftgemäß nicht leicht erklären lassen.
Doch Zweifler gibt es seit Menschengedenken immer und überall.
Manche Menschen sind eben weder durch die schlagendsten Beweise
noch durch die besten experimentellen Begründungen zu
überzeugen. Überall wittern sie Betrug und Sinnestäuschung. Es
muß allerdings zugegeben werden, daß man in der Annahme einer
Behauptung, sei sie nun in Büchern niedergelegt oder in Zirkeln
demonstriert, die größte Vorsicht walten lassen muß. Die Ehrlichkeif
der Autoren und Medien darf aber im allgemeinen trotz verschiedener
Auswüchse vorausgesetzt werden. Erweist sich da oder
dort etwas als Irrtum, so ist dies noch keine Veranlassung, darnach
auch den guten Kern beurteilen zu wollen, denn vor Irrtümern ist
der ehrlichste Mensch nicht gefeit, sei er nun Laie oder Gelehrter.
Vor Schwindlern und Mißbrauch sind ebenso wenig die reinste
Wahrheit wie heiligste Erkenntnisgüter sicher. Doch das wachsame
Auge weiß bald den Scharlatanismus skrupelloser Geschäftsokkul-


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