Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 359
(PDF, 142 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0363
tisfcn von wahrer okkulter Wissenschaft zu unterscheiden und alles
Material auf seine Richtigheit hin zu kontrollieren.

Man hört oft sagen, daß es dem Menschen nicht fromme, sich
mit den Problemen der Geisteswissenschaft zu befassen, da dies
den Kulturmenschen für die Ausübung seiner Geschäfte und Pflichten
unfähig mache. Darauf muß aber gesagt werden, daß dem
nicht so ist. Ein Mensch, welcher ein vernünftiges und vollbe-
wüßtes Innenleben führt, kann seinen Blick auch ruhig ins Reich
des Lebens und Webens geistig okkulter Kräfte schweifen lassen
und wird dabei nur profitieren. Für den haltlosen und unselbständig
denkenden Menschen bildet der Okkultismus allerdings
hinsichtlich des großen Schwindels, welcher mit diesem Namen
getrieben wird, und der bei Experimenten in Aktion tretenden
Kräfte eine Gefahrenquelle für Geldbeutel und Gesundheit. Wer
aber ein bewußtes Leben führt und daher allen Dingen gegenüber
eine gesunde Einstellung bewahrt, der wird selbst von den größten
Täuschungsmöglichkeiten, welche auf derartigen Gebieten herrschen,
nicht berührt. Wo das Bewußtsein seiner selbst herrscht, da hat
es keine Gefahren, und nur schwankende Menschen, welche das
Bewußtsein ihrer eigenen Persönlichkeit verloren haben, vermag
der Okkultismus von der wirklichen Lebensrichtung abzudrängen.

Eine gesunde kritische Einstellung den Erscheinungen des gesamten
Okkultismus gegenüber ist unerläßlich, denn wir haben
es hier mit zwei Ursachen zu tun. Alle okkulten Äußerungen entstehen
entweder aus den Tiefen des menschlichen Unterbewußtseins
od ei kommen durch Vermittlung Messelben von außen. Obwohl
sehr viele magische Äußerungen unseren eigenen mediumistischen
Kräften zugrunde liegen, dürfen wir uns der Tatsache einer außerhalb
des Menschen lebenden und webenden sogen. Geisterwelt
nicht verschließen. Nach der Geheimlehre steht alles im Weltall
als Teil des Einen und Ganzen zueinander in innigster Wechselbeziehung
. Wir Menschen empfangen energetische Strahlungen aus
der sieht- und unsichtbaren Welt, tauschen solche untereinander
selbst aus und beeinflussen ebenso auch unserseits die Welt des
Feinstofflichen, denn Gott und Schöpfung sind eins. Alles im
Weltall Bestehende, ob rein energetische Kraft, ob physisches
oder körperliches Wesen, ist Teil des Weltenganzen. Goethe, der
selbst Okkultist war, hat dies in seinem „Faust" treffend zusammengefaßt
:

„Wie alles sldi zum Ganzen webt,

Eint In dem andern wirkt und lebtl

Wie Himmelskräfte auf und niedersteigen


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